Hohe strategische Relevanz
Vor zehn Jahren hat die Helmholtz-Gemeinschaft damit begonnen, ihre Forschungsmittel auf strategisch ausgerichtete Forschungsprogramme zu verteilen: Disziplinen-übergreifend und über alle Mitgliedszentren hinweg. Das aufwändige Evaluationsverfahren – die so genannte Programmorientierte Förderung (POF) – verbindet die strategische Frage nach den richtigen Forschungsthemen mit der Frage nach der Qualität der Forschung.
An der im Frühjahr 2014 abgeschlossenen dritten POF-Runde haben in den vergangenen zwei Jahren 419 international ausgewiesene und unabhängige Expertinnen und Experten mitgewirkt. Sie bewerteten 22 große Forschungsinfrastrukturen wie Teilchenbeschleuniger, Forschungsschiffe, die Neumayer-III-Station in der Antarktis, satellitengestützte Erdbeobachtungssysteme oder Fusionsreaktoren sowie insgesamt 30 Forschungsprogramme der sechs Helmholtz-Forschungsbereiche Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie (heißt ab 1.1.2015 Materie) sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Aufgrund des Gutachtervotums hat der Senat der Helmholtz-Gemeinschaft die Finanzierung aller sechs Forschungsbereiche für die nächsten fünf Jahre beschlossen.
Durchweg positive Ergebnisse
Die Experten bescheinigten der Helmholtz-Forschung eine sehr hohe, in manchen Fällen, weltweit einmalige wissenschaftliche Qualität und Leistungskraft und somit eine strategische Relevanz für Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft. Zu den zahlreichen Stellungnahmen und Empfehlungen der Gutachter sagt Helmholtz-Präsident Jürgen Mlynek: „Wir sollten stets prüfen, ob unsere Forschung geeignet ist, um den drängendsten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen zu begegnen. Dazu gehören auch unsere einzigartigen Forschungsinfrastrukturen und Technologieplattformen. Die Gutachterempfehlungen helfen uns ganz wesentlich dabei und wir werden sie daher sehr genau befolgen.“ Um Spitzenforschung betreiben zu können, müssten nicht nur wissenschaftlich herausragende Leistungen erbracht, sondern auch die richtigen Fragen für die Zukunft gestellt werden. „Nur so können wir Themen aufgreifen, die für die Gesellschaft besonders bedeutend sind“, so Mlynek.
Forschung auf der ganzen Linie
Die gesamte Forschung der Helmholtz-Gemeinschaft ist in 30 Zentren-übergreifende Forschungsprogramme organisiert, die das Herzstück der Begutachtungen darstellen. Jedes Programm wurde von jeweils bis zu 15 renommierten und unabhängigen Gutachtern geprüft. Sie bewerteten sowohl die wissenschaftliche Qualität vorangegangener Aktivitäten, vor allem aber die Originalität und Relevanz der in den nächsten Jahren geplanten Arbeiten. Die Experten schauten sich zudem Strategien zu nationalen und internationalen Kooperationen und längerfristigen strategischen Partnerschaften an, zum Beispiel mit Universitäten oder mit der Industrie. Ein weiteres Augenmerk legten sie auf den Technologietransfer, auf die Rekrutierung von Spitzenkräften sowie auf die Nachwuchsförderung. Die Gutachtergruppen trafen somit nicht nur Aussagen zur wissenschaftlichen Qualität und strategischen Relevanz der Forschungsprogramme, sondern gaben auch Empfehlungen ab, um Güte und Effektivität der Forschung zu verbessern.
Finanzierungsempfehlungen: Die Ergebnisse in aller Kürze
Die dritte Evaluierungsrunde der POF startete im Frühjahr 2013 für die Programme der Forschungsbereiche Erde und Umwelt, Gesundheit sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Im Oktober 2013 verabschiedete der Senat eine Förderempfehlung dieser drei Forschungsbereiche von insgesamt 6,15 Milliarden Euro für den Zeitraum 2014 bis 2018. Im Frühjahr 2014 folgte die Begutachtung der übrigen drei Forschungsbereiche Energie, Schlüsseltechnologien und Struktur der Materie. Der Helmholtz-Senat hat im Oktober 2014 beschlossen, diese drei Bereiche mit insgesamt 6,63 Milliarden Euro für den Zeitraum von 2015 bis 2019 zu finanzieren.
Die detaillierten Empfehlungen beider Begutachtungsrunden finden Sie hier: 28. November 2014