Der Großteil der Beiträge kommt aus Nordamerika und Deutschland, vertreten sind jedoch auch weitere europäische Länder sowie Japan und China. Ein wissenschaftlicher Schwerpunkt des Symposiums ist die MRT-gestützte Steuerung minimal-invasiver, thermischer Verfahren, mit deren Hilfe sich Tumore unter gezielter Anwendung von Laserlicht, Radiowellen, fokussiertem Ultraschall oder Kälte abtragen lassen. Neben einer kontrastreichen Bildgebung ohne ionisierende Röntgenstrahlung erlaubt die MRT eine räumlich aufgelöste Darstellung der Temperaturausbreitung im Gewebe. Derartige Verfahren gewinnen in der Tumortherapie zunehmend an Bedeutung.
Eine der insgesamt acht Sitzungen befasst sich mit dem Karzinom der Prostata. Eine MRT-geführte Biopsie der Prostata kommt z. B. dann in Betracht, wenn eine herkömmliche, ultraschallgestützte Biopsie nicht erfolgreich war. Darüber hinaus werden auch erste Ergebnisse zur Thermotherapie der Prostata vorgestellt. Andere Beiträge gehören zum Themenbereich der molekularen Bildgebung, die sich mit der Visualisierung von Prozessen auf molekularer Ebene beschäftigt. So lässt sich die Migration von Stammzellen auf MRT-Bildern verfolgen, wenn diese mit speziellen Markern versehen werden. Ferner werden MRT-gestützte Verfahren vorgestellt, mit denen sich Gefäße aufweiten und Gefäßprothesen platzieren lassen.
Die Tagung findet im zweijährigen Rhythmus abwechselnd in Leipzig und in Boston bzw. Baltimore statt. Die diesjährige Tagung wurde von Prof. Thomas Kahn aus der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Leipzig, Prof. Jonathan S. Lewin aus dem Department of Radiology and Radiological Science der Johns Hopkins University in Baltimore sowie Prof. Ferenc A. Jolesz aus dem Department of Radiology der Harvard Medical School in Boston organisiert. Parallel zum jeweils ganztägigen wissenschaftlichen Programm findet eine Industrieausstellung statt, an der sich zahlreiche internationale Aussteller beteiligen.
(idw, 09/2010)