Experten der Schädelbasischirurgie tagen in Heidelberg

Sind Gesichtsschädel oder Gehirn verletzt oder treten in diesem Körperbereich Erkrankungen und Schmerzen auf, gestalten sich Diagnose und Behandlung hochkomplex. Die Lebensqualität der Patienten hängt ganz entscheidend davon ab, dass Experten verschiedener Disziplinen optimal zusammenarbeiten. Rund 200 Ärzte und Wissenschaftler aus der Neurochirurgie, der HNO-Heilkunde und der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, sowie angrenzender Fachdisziplinen stellen bei der 25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schädelbasischirurgie vom 27. bis 29. September 2017 in Heidelberg aktuelle Ergebnisse aus Klinik und Forschung vor. Schwerpunkte sind Trauma, Tumoren der Schädelbasis (z.B. Clivuschordome), und die Behandlung schwerster chronischer Kopf- und Gesichtsschmerzen. Dem chirurgischen Nachwuchs bieten die Veranstalter bereits am 26. und 27. September eine besondere Attraktion: Ein Workshop im Anatomischen Institut mit nationalen und internationalen Experten der Schädel-Basischirurgie. Prof. Dr. Andreas Unterberg, Ärztlicher Direktor der Neurochirurgischen Universitätsklinik Heidelberg, ist Präsident der Jubiläumstagung.

Journalisten sind herzlich eingeladen, an der Tagung teilzunehmen. Die Vortragssprache ist Deutsch.
Für Interviews im Vorfeld der Tagung steht Prof. Unterberg gerne zur Verfügung.

„Vor allem durch den Einsatz modernster Technologien und interdisziplinäre Behandlungsstrategien ist es in den letzten Jahren gelungen, erfolgreiche und schonende Therapiekonzepte für die meisten unsere Patienten zu entwickeln und damit entscheidend die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern“, sagt Prof. Dr. Andreas Unterberg. Dazu gehören z.B. die navigationsgestützte Chirurgie, die gezielte Radiotherapie, die funktionserhaltende Chirurgie und das Neuromonitoring.

So hat die Heidelberger Neurochirurgie, gefördert durch die Dietmar Hopp Stiftung, in diesem Jahr mit einem digitalen OP-Management System und dreidimensionaler Darstellung im Operationsraum aufgerüstet. Dies erlaubt es, enorme Datenmengen aus Bildern und Messungen zusammenzuführen und dem Operateur und seinem Team übersichtlich auf Bildschirmen zugänglich zu machen. Dies erleichtert es z.B., Tumoren möglichst vollständig zu entfernen und Nervenverbindungen zu erhalten.

Die operative Entfernung von komplexen Schädelbasistumoren gelingt trotz modernster Technik allerdings nur im Team von Spezialisten unterschiedlicher Fachdisziplinen. Unter der Leitung von Prof. Andreas Unterberg, Prof. Peter Plinkert und Prof. Jürgen Hoffmann arbeiten am Universitätsklinikum Heidelberg die Kollegen aus Neurochirurgie, HNO und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie seit Jahren eng zusammen und haben sich zu einem hochkompetenten Schädelbasiszentrum entwickelt.

Neben der operativen Behandlung werden am Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum (HIT) bestimmte Tumoren der Schädelbasis mit Schwerionen bestrahlt. Prof. Jürgen Debus, Ärztlicher Direktor der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie des Universitätsklinikums Heidelberg und Wissenschaftlich-medizinischer Leiter des HIT, wird bei der Tagung darüber berichten.

Verletzungen oder Tumoren im Bereich der Schädelbasis können Hirnnerven irritieren und zu chronischen Kopf- oder Gesichtsschmerzen führen. Alternativ zur medikamentösen Behandlung werden im Rahmen des Kongresses modernste Techniken der Nervenfeldstimulation oder Motorkortexstimulation besprochen.

25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schädelbasischirurgie (GSB):
28. bis 29.09.2017 Heidelberg, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Kommunikationszentrum

26. bis 27.09.2017 Hands-on Kurs für junge Schädelbasischirurgen, Institut für Anatomie und Zellbiologie, Universitätsklinikum Heidelberg

Kontakt:
Prof. Dr. Andreas Unterberg
Direktor der Neurochirurgischen Klinik
Universitätsklinikum Heidelberg
Tel.: 06221 56-6301
Email: andreas.unterberg@med.uni-heidelberg.de

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