Bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse gilt die Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg und das dort angesiedelte Europäische Pankreaszentrum schon lange als erste Adresse in Deutschland. Nun ist die hervorragende Arbeit, die dort geleistet wird, offiziell bestätigt worden: Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) hat die Klinik zum „Exzellenzzentrum für Chirurgische Erkrankungen des Pankreas“ ernannt. „Diese Auszeichnung stellt für uns einen Ansporn dar, auch in Zukunft Höchstleistungen zu vollbringen“, freut sich Professor Dr. Markus W. Büchler, Geschäftsführender Direktor der Chirurgie.
Erfahrung, Infrastruktur und fächerübergreifendes Team
Keine andere deutsche Klinik hat mehr Erfahrung bei der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenentzündungen und -krebs: Im vergangenen Jahr wurden an der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie insgesamt 626 Eingriffe vorgenommen, im Jahr davor waren es 532. „Neben einer bestimmten Mindestanzahl an Operationen und der notwendigen Infrastruktur zur Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Pankreas setzt eine Zertifizierung als Exzellenzzentrum vor allem eine interdisziplinäre Behandlung der Patienten voraus“, erklärt Professor Dr. Jens Werner, Leiter der Sektion Pankreaschirurgie. Am Europäischen Pankreaszentrum Heidelberg arbeiten Chirurgen unter anderem mit Krebsmedizinern, Strahlentherapeuten, Gastroenterologen, Endokrinologen und Pathologen, sowie Radiologen, Anästhesisten und Intensivmedizinern zusammen. „Das Team ist extrem motiviert und kooperiert sehr gut über alle beteiligten Disziplinen hinweg“, so Professor Werner.
Molekularen und genetischen Ursachen auf der Spur
Darüber hinaus fordert die DGAV von einem Exzellenzzentrum umfangreiche Forschungsaktivitäten einschließlich klinischer Studien und wissenschaftlicher Publikationen. Das Europäische Pankreaszentrum unterhält seit vielen Jahren ein eigenes Forschungslabor, an dem rund 30 Wissenschaftler und Laboranten Grundlagenforschung sowie translationale Forschung durchführen. Sie untersuchen dort mögliche molekulare und genetische Ursachen für den Bauchspeicheldrüsenkrebs und arbeiten an der Entwicklung neuer Behandlungsformen, die den Patienten an der Chirurgischen Universitätsklinik angeboten werden. Ein weiteres Ziel ist die Verbesserung der Diagnostik, um diese besonders aggressive Krebsform frühzeitig bekämpfen zu können.
Neue Behandlungsmethoden werden im Europäischen Pankreaszentrum in zahlreichen klinischen Studien überprüft. Hier kooperieren die Experten zusammen mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, der Universität Heidelberg sowie dem Studienzentrum der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (SDGC).
Kontakt
Prof. Dr. med. Markus W. Büchler
Geschäftsführender Direktor
Chirurgische Klinik
Universitätsklinikum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 110
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 6201 (Sekretariat)
Prof. Dr. med. Jens Werner
Geschäftsführender Oberarzt
Leiter Sektion Pankreaschirurgie
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
Universitätsklinikum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 110
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 5950
E-Mail: Jens.Werner@med.uni-heidelberg.de
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 10.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 Departments, Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.600 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.
36 / 2012