Im Juni traf sich das interdisziplinäre „Europäische Forschungskonsortium zu Biomarker, Prävention, Bewältigung und Wohlbefinden im Alter“ unter der Leitung der Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Gebildet wurde der Kern des Konsortiums von der FHWS im Jahr 2012, es hat seitdem gemeinsam EU-Forschungsanträge entwickelt, geschrieben und eingereicht. Von seinerzeit sieben Gründungsmitgliedern aus vier Wissenschaftsbereichen ist das Konsortium mittlerweile auf elf Mitglieder aus 14 Wissenschafts- und Industriebereichen gewachsen.
Alle zusammen vereint Forschung, Entwicklung, Therapie und innovative Produkte für Menschen im höheren Erwachsenenalter. Diese betreffen sowohl Aktivierung, Prävention, Erleben und Selbständigkeit, als auch Altersdepression und Demenz. Die internationalen Partner sind die Universitäten Genf (Neurowissenschaft der Emotionen), Anglia Ruskin Cambridge (Neurowissenschaft der Musiktherapie), Pompeu Fabra Barcelona (Musiktechnologie und –psychologie), Genua (Musiktechnologie Bewegung), Aalborg/Dänemark (Musiktherapie Alter) und Jyväskylä/Finnland (Musiktherapie und Bewegungsanalyse) sowie Telekom Italia (JOL WHITE Pisa, health and wellbeing platform and products), Onze Plus/Frankreich (Musikbox für Altenheime) und Sentina Oy/Finnland (App und Cloud für geriatrische Rehabilitation).
In Würzburg ist die Julius-Maximilians-Universität mit ihrer Gerontopsychiatrie beteiligt sowie von der FHWS in der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften die Musiktherapie (Initiator und aktueller Leiter des Konsortiums), die Medien- und Kommunikationspsychologie, Gesundheitsmanagement, Alterssoziologie, Medizinrecht und Medizin sowie das Institut für Medizintechnik der FHWS und das MEDIA.lab der Fakultät Informatik und Wirtschaftsinformatik.
In dieser einmaligen und umfassenden Interdisziplinarität hat das Konsortium in seinem zweitägigen Expertenworkshop die Themenfindung für einen neuen EU-Antrag entwickelt. Diese ist das Messen von Musikwirkung im Alter in den Bereichen Wellbeing, Früherkennung, bei Interventionen und für interaktive Steuerungen. Die besonderen Potentiale des Musikerlebens und der Musikaktivitäten im Alter und bei Störungen im Alter werden in der Kooperation angestrebt, auf völlig neue Art neurowissenschaftlich, psychologisch, medizinisch, physiologisch und musikanalytisch vollständig zu messen und für Endnutzer, Gesundheitswesen, Sozialwesen und Markt breit nutzbar zu machen. Das weitere Ziel ist die Schaffung einer neuen Generation von interdisziplinär kompetenten Forschern für die Lösung wichtiger Zukunftsaufgaben. Der Expertenworkshop wurde finanziell ermöglicht durch die Bayerische Forschungsallianz (BayFor), sie erhielt von der BayFor auch ein direktes Coaching zur weiteren Planung.