Erweiterung der wissenschaftlichen Geschäftsführung am INM

Mit ihrer wissenschaftlichen Expertise wird die gebürtige Spanierin neue Impulse für das Leitthema Medizinische Oberflächen am INM setzen. Die Chemikerin interessiert sich für die Gewebestruktur, die Zellen miteinander verbindet. Dazu arbeitet sie an künstlichen, nachgebauten Modellsystemen, die nach dem Vorbild der Biologie funktionieren. Mithilfe solcher Modellsysteme will sie aufklären, wie Zellen die Materialeigenschaften wahrnehmen. Mit diesem Verständnis lassen sich zum Beispiel neue Implantate entwickeln, Krankheitsentstehungen nachvollziehen und neue Diagnose- und Therapiemöglichkeiten, zum Beispiel für Krebserkrankungen, finden. Auch bei der Gewebe-Regeneration spielt diese Matrix eine zentrale Rolle. In ferner Zukunft seien sogar künstliche Organe denkbar.

„Ich freue mich sehr auf die neuen Herausforderungen auf dem Saarbrücker Campus. Die Forschungsthemen am INM und meine Forschungsvorhaben im Bereich der Biomaterialien ergänzen sich und passen hervorragend in die saarländische Forschungslandschaft zur Biophysik und Biomedizin“, sagt die neue Geschäftsführerin. Neue Kooperationen zwischen dem INM und der Universität sowie dem Universitätsklinikum Homburg und dem Fraunhofer Institut für Biomedizinische Technik seien sehr gut vorstellbar.

Universitätspräsident Volker Linneweber zeigte sich erfreut darüber, dass die Wissenschaftlerin den Nanobiomed-Forschungsschwerpunkt der Universität verstärken wird. „Aránzazu del Campo Bécares ist Expertin auf allen drei Gebieten, also der Materialwissenschaft, Biologie und Medizin. Sie wird dazu beitragen, diese Forschungsfelder in Saarbrücken und Homburg weiter zu vernetzen und international sichtbar zu machen“, sagte Linneweber.

Auch Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer sieht in der Berufung der Wissenschaftlerin einen großen Gewinn für das Saarland: „Auf diesem interdisziplinären Forschungsgebiet arbeitet die Universität schon heute eng mit den außeruniversitären Forschungsinstituten im Saarland zusammen. Diese enge Verzahnung wird durch Aránzazu del Campo Bécares weiter verstärkt. Die gelungene Berufung ist ein Beleg dafür, dass das Saarland und hier das INM sowie die Universität als attraktiver Wissenschaftsstandort wahrgenommen wird, wofür sich die Landesregierung auch nachhaltig einsetzt.“

Zur Person
Aránzazu del Campo studierte Chemie an der Universidad Complutense in Madrid. 2000 promovierte sie am Instituto de CyT de Polímeros, Madrid. Nach ihren Post-docs am Max Planck Institut für Polymerforschung in Mainz und an der University Urbino (Italy), bildete sie ihre Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart. 2007 bis 2008 leitete sie den Programmbereich Funktionelle Oberflächen am INM. Zuletzt wirkte sie seit 2009 als Minerva-Forschungsgruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Polymerforschung und leitete dort die Forschungsgruppe Dynamic Biointerfaces.
Del Campo wurde mehrfach für ihre wissenschaftliche Arbeit ausgezeichnet. So war sie unter anderem Inhaberin des Marie Curie Fellowship der Europäischen Kommission, des Minerva Fellowship der Max-Planck-Gesellschaft sowie BMBF-Preisträgerin im Innovationswettbewerb Medizintechnik.

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