Gemeinsam stellten die Einrichtungen heute (6. Juni) auf dem Hauptstadtkongress „Medizin und Gesundheit 2013“ den sogenannten „kinpen MED“ vor. Der Plasma-Pen in Größe eines Füllfederhalters, angeschlossen an die Plasma-Energiequelle, ist einfach zu handhaben. Der Arzt kann den Plasma-Pen ähnlich wie einen Laser einsetzen.
Prof. Jürgen Lademann, Dermatologe und Forscher an der Berliner Charité, die die klinische Zulassungsstudie durchführte, würdigte die ersten erfolgreichen medizinischen Tests mit dem Plasma-Pen. Die Ergebnisse zeigten die „großen Perspektiven der neuen Technik“, die über die Wundheilung hinausreichten. Lademann stellte heraus, dass es für einen internationalen Erfolg mit der Plasmamedizin notwendig sei, deutschlandweit die verschiedenen Erfahrungen und Entwicklungen zu bündeln. Deshalb war am vergangenen Montag in Berlin das Nationale Zentrum für Plasmamedizin gegründet worden.
Die Wissenschaftler des Greifswalder INP, der europaweit größten außeruniversitären Forschungseinrichtung zu Niedertemperaturplasmen, hatten mit ihrer Grundlagenforschung in der Vergangenheit den Beweis erbracht, dass kalte Plasmen Krankheitserreger abtöten und dabei gleichzeitig die Vitalität von Zellen und Gewebe positiv beeinflussen. Die Wundheilung wird somit beschleunigt. Angesichts von vier Millionen Menschen, die jährlich mit chronischen Wunden in Deutschland behandelt werden, gibt es große Einsatzmöglichkeiten für physikalische Plasmen.
„Die Plasmamedizin ist endlich in deutschen Kliniken angekommen und ich bin sicher, dass die medizinischen Ergebnisse in Zukunft aufhorchen lassen werden“, erklärte INP-Direktor Prof. Klaus-Dieter Weltmann. Er bedankte sich in Berlin bei den beiden beteiligten Kliniken und auch bei dem Partner aus der Wirtschaft, der Greifswalder neoplas Gruppe, die den Erfolg von der Forschung bis zum Produkt erst möglich gemacht haben.