Ernährungsmythen auf dem Prüfstand

(djd). Spinat macht stark – darauf vertraute schon Trickfilmheld Popeye. Doch Popeyes Vorliebe für Spinat als ideales Stärkungsmittel basiert auf einem Irrglauben. „Es ist ein Mythos, dass Spinat außergewöhnlich viel Eisen enthält und dadurch die Blutbildung steigert“, erklärt Ernährungswissenschaftlerin Verena Räsener. Fakt ist: 100 Gramm frischer Spinat enthalten nur etwa zwischen 3,5 und 4,1 Milligramm Eisen. „Doch auch wenn Spinat damit nicht zum dicken Bizeps verhilft, liefert er viele Ballaststoffe, Mineralien, Vitamine und pflanzliches Eiweiß.“

Geschichten um Kaffee und Schnaps

Ernährungsmythen wie diese gibt es viele. So soll Kaffee entwässern und Schnaps die Verdauung anregen. Doch was davon stimmt wirklich? „Es schadet nicht, zum Kaffee auch ein Glas Wasser zu trinken“, sagt Räsener, „aber notwendig ist es nicht. Das im Kaffee enthaltene Koffein hat zwar einen harntreibenden Effekt, aber heute weiß man: Bis zu vier Tassen täglich sind in Ordnung und tragen zur Flüssigkeitsversorgung bei.“ Ebenso falsch ist der Mythos, dass Schnaps die Verdauung anregt. „Durch den Alkohol wird die Verdauung sogar verlangsamt“, sagt Räsener. Wer sich nach dem Essen etwas Gutes tun möchte, sollte deshalb besser zu einer Tasse Kräutertee greifen.

Ausgewogene Ernährung mit Zucker?

Auch um Zucker ranken sich viele Mythen. Denn der spendet zwar Freude und Genuss, soll jedoch auch dick machen. Stimmt das? „Nicht der Zucker, sondern eine unausgewogene Energiebilanz bringt das Körpergewicht aus dem Gleichgewicht. Wer mehr Kalorien zu sich nimmt, als er verbraucht, nimmt zu. Woher die Kalorien kommen, spielt keine Rolle“, stellt Räsener klar. Die Energieversorgung aller Körperfunktionen erfolgt durch Glukose, ein Kohlenhydrat, das auch in Haushaltszucker enthalten ist. „Wer beim Abnehmen gänzlich auf Kohlenhydrate verzichtet, schadet seiner Gesundheit“, sagt Ernährungsexpertin Verena Räsener.

Nach oben scrollen