Das Thema der Strahlung bei Mobilfunk, WLAN und anderen Funkübertragungen kommt immer wieder auf. Dabei spaltet sich die Bevölkerung durchaus in zwei Lager. Die eine Seite hält die Strahlung für Quatsch, die andere für gefährlich. Gleichermaßen gibt es Personen, die tatsächlich extrem unter elektromagnetischen Strahlen leiden und quasi vor der modernen Zivilisation fliehen müssen. Mit der Einführung des 5G-Standards kommt auch diese Diskussion wieder auf, zumal die Technik andere Mobilfunkfrequenzen nutzen werden, was wiederum die Strahlenbelastung erhöht. Aber was stimmt nun? Dieser Artikel schaut sich das einmal an.
Was ist Elektrosmog?
Unter Elektrosmog versteht man elektromagnetische Strahlen, die eine Verbindung zwischen verschiedenen Objekten ermöglichen. Darüber hinaus geben auch Strommasten Elektrosmog ab. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich bei den Strahlen um den Abfall, der um die Übertragung herum entsteht. Und genau dies kannbei Dauerbelastung gesundheitliche Probleme verursachen:
- Körperliche Beschwerden– Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Herzbeschwerden oder Tinnitus sind körperliche Symptome, die mitunter von elektromagnetischer Strahlung verursacht werden können.
- Psychische Beschwerden– Burnout, innere Unruhe, Schlafstörungen, Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten, Erschöpfungszustände und Depressionen sind ebenfalls möglich, wobei sich etliche dieser Symptome aus anderen ergeben. Wer ständig unter Schlafstörungen leidet, der ist in der Folge dauerhaft müde, brennt schnell aus, wird leistungsschwächer und kann in der Folge depressiv werden.
Es ist schwer, die Krankheitsanzeichen generell der Strahlung zuzuschreiben, zumal nur ein recht kleiner Prozentsatz der Bevölkerung tatsächlich unter der Strahlung leidet. Einige von ihnen jedoch derartig massiv, dass sie es kaum ertragen können, das Haus zu verlassen – oder aber, dass sie mehrmals im Jahr fernab der Zivilisation Erholung suchen müssen. Einen Rückschluss können oft nur die Patienten an sich ziehen.
Wer beispielsweise immer mit Migräne zu kämpfen hat, wenn gerade die Innenstadt mit vielen telefonierenden oder das Smartphone nutzenden Menschen besucht wurde, kann diesen Schluss recht gut ziehen. Wenn jedoch das Schlafen nicht mehr gelingt, der Blutdruck steigt oder sich ein Tinnitus bildet, ist die Verbindung wiederum deutlich schwerer herzustellen. Stress, Probleme, Streitigkeiten – alles kann nun als Ursache infrage kommen.
Was ändert sich durch 5G?
Nicht nur wird das mobile Internet schneller, es »funkt« auch auf einer anderen Frequenz. Der 5G-Standard nutzt 26-Gigahertz-Frequenzen und bei diesen ist noch nicht sicher, wie sie sich auf Mensch und Umwelt auswirken. Die heutigen Erkenntnisse basieren auf einzelnen Forschungen, Massentests werden und können somit erst ab der Einführung durchgeführt werden. Aber es ist nicht die Frequenz allein, die bei der 5G-Strahlung als gefährlich eingestuft wird:
- Netz– bislang werden Frequenzen genutzt, deren Funkwellen lange Strecken überbrücken können. Mit den neuen Frequenzen ist das nicht möglich, es müssen mehr Funktürme errichtet werden, damit das Netz dauerhaft stabil bleibt. Das Problem lässt sich gut mit einem Fischernetz und einem feinmaschigen Wäschenetz beschreiben. Funktioniert 4G mühelos auf den Maschen des Fischernetzes, benötigt 5G das Wäschenetz.
- Belastung– ein so dichtes Netz bedeutet natürlich automatisch eine höhere Strahlungsdichte. Ist es aktuell möglich, sich eher am Rande aufzuhalten, ist die Strahlung bei einem engeren Netz freilich an allen Stellen innerhalb der Masche höher.
- Zusatz– gleichermaßen darf nicht vergessen werden, dass 5G zu den anderen Funkarten hinzukommt. GSM, 4G, 3G oder WLAN bleiben bestehen.
Die Frequenz wird übrigens auch teilweise von WLAN verwendet. Allgemein sind die heutigen Befürchtungen und Thesen weder belegt, noch von der Hand zu weisen. Es wird auch bei 5G so sein, dass viele Menschen überhaupt keine Probleme haben und unter keinen Beschwerden leiden. Einige Personen jedoch reagieren höchst empfindlich darauf. Und genau hier muss das Groß der Bevölkerung umdenken. Der Leidensdruck empfindlicher Menschen wird nämlich noch immens höher, wenn sie unter dem Spott des Restes leiden müssen.
Sicherheitsmaßnahmen für Nutzer
Aber wie können sich Einzelne vor elektromagnetischer Strahlung generell schützen? Ist das überhaupt möglich, wenn sie doch nahezu überall ist? Natürlich ist es kaum möglich, sich draußen zu schützen, doch innerhalb der eigenen Wohnung oder des Hauses gelingt dies mitunter. Wichtig ist dabei natürlich zu wissen, dass die Anzahl der elektrischen, mit dem Internet verbundenen Geräte ausschlaggebend für die direkte Belastung in den eigenen vier Wänden ist. Wer sein Haus völlig vernetzt, der umgibt sich immer mit Strahlen. Einige Tipps im Überblick, um die Strahlung daheim zu verringern:
- WLAN– es funktioniert über Funkfrequenzen und verursacht somit Strahlung. Wer nicht wieder auf LAN-Verbindungen umsteigen möchte oder kann, der hat wenigstens die Möglichkeit, das WLAN in den Ruhe- und Nachtzeiten auszustellen.
- DECT-Telefone– ohne Strahlen kommt nur das schnurgebundene Telefon aus. Dies empfinden viele wiederum als unpraktisch. Es gibt aber auch ECO-Dect Plus Standard, ein Standard, der eine sehr geringe Strahlung abgibt.
- Smartphone– es generiert und zieht Strahlung, anders wäre kein Empfang da. Sinnvoll ist es, das Handy nachts nicht im Schlafzimmer zu haben. Wird es als Wecker genutzt, lohnt sich die Einstellung des Flugmodus. Es kann weiterhin als Wecker genutzt werden, die Antennen sind aber ausgeschaltet.
- Wecker– batteriebetriebene Wecker haben keine Strahlung, auch wenn es ein Funkwecker ist.
- Multimedia– in Kinderzimmern und Schlafzimmern sollten keine Multimediageräte wie TV, Notebooks oder auch Receiver sein.
- Powerline– das ist das Tabu bei der Strahlenvorkehrung. Über die Powerline werden die Stromleitungen zu Internetleitungen. Die Strahlenbelastung ist enorm.
Das Wichtigste ist, die Bereiche der Wohnung, die der echten Erholung dienen, frei von Strahlen zu halten. Das gelingt gut, indem alle Geräte aus dem Schlafzimmer entfernt werden. Übrigens hat diese Vorgehensweise noch einen weiteren Vorteil: Der Reflex, doch mal schnell aufs Smartphone zu schauen, ob es etwas unheimlich wichtig Neues gibt, wird verhindert. Allein das steigert schon die Nacht- und Schlafqualität.
Fazit – keine absoluten Erkenntnisse
In wieweit sich 5G auf die Gesundheit auswirken wird, ist längst nicht klar. Sicher ist, dass bereits empfindliche Menschen künftig stärker leiden werden, da die Strahlenbelastung wesentlich engmaschiger wird. Ob die Frequenz oder dieses dichte Strahlennetz aber auch unempfindliche Menschen auf Dauer angreifen wird, wird sich wohl erst zeigen.