(mpt-14/47618). In kaum einer Stellenanzeige fehlt heute der Hinweis, wonach der potenzielle neue Kollege „teamfähig“ sein sollte. Wer sich seinerseits bei einem neuen Arbeitgeber bewirbt, weist in seinem Anschreiben inzwischen auch fast schon standardmäßig darauf hin, dass er oder sie in jedem Fall „teamfähig“ sei. Wie wichtig aber ist die Zusammenarbeit im Team in der realen Arbeitswelt tatsächlich und sehen die deutschen Arbeitnehmer dieses Thema ebenfalls als so bedeutend an? Das „Randstad Arbeitsbarometer“ wollte dieser Frage mithilfe einer Onlineumfrage unter deutschen Beschäftigten nachgehen.
Arbeiten im Team: Nur 52 Prozent sind davon überzeugt
Lediglich 52 Prozent der befragten Arbeitnehmer äußerten die Überzeugung, dass sie im Team mehr leisten würden als alleine. Die übrigen 48 Prozent sind dagegen der Ansicht, als „Einzelkämpfer“ produktiver zu sein. Im globalen Vergleich ist die positive Grundhaltung zur Teamarbeit viel verbreiteter: Weltweit zeigten sich sechs von zehn Arbeitnehmern überzeugt, dass sie im Team effektiver arbeiten würden. An der Spitze stehen dabei China, Indien und die Türkei mit jeweils gut 80 Prozent Zustimmung.
Arbeitgeber sollten sich mehr engagieren
Trotz einer gewissen Skepsis gegenüber dem Teamwork bemerken auch die deutschen Arbeitnehmer den großen Stellenwert, den die Teamarbeit in der eigenen Firmenkultur einnimmt: 64 Prozent der Befragten gaben an, dass Teamwork in ihrer Firma ein hohes Ansehen besäße und auch entsprechend honoriert werde. Parallel dazu wünschen sich die Beschäftigten allerdings, dass der Arbeitgeber in Sachen Teamwork noch mehr Initiative zeigen könnte: 68 Prozent votieren dafür, dass ihr Chef mehr Zeit investieren sollte, um das Teamwork unter den Kollegen zu fördern.
„Virtuelle“ Teams werden bedeutsamer
85 Prozent der deutschen Arbeitnehmer meinen, dass moderne Technologien wie die Digitalisierung dazu beitragen werden, dass das Arbeiten im Team künftig eine immer größere Rolle spielen wird. Diese Technologien ermöglichen vor allem die Zusammenstellung virtueller Teams. In multinationalen Konzernen oder Firmen, die mehrere Standorte besitzen, ist das schon gang und gäbe: Über kulturelle, nationale und regionale Grenzen sowie verschiedene Zeitzonen hinweg werden Teams gebildet, die zusammen Projekte in Angriff nehmen. Die deutschen Arbeitnehmer sehen die Produktivität dieser virtuellen Teams allerdings noch skeptisch: 83 Prozent sagen, dass die Zusammenarbeit besser funktioniert, wenn es zum persönlichen Zusammentreffen kommt.
54 Prozent geben positives Feedback zum Thema „Diversität“
Unter Diversität versteht man die Zusammenarbeit von Beschäftigten aus unterschiedlichen Altersgruppen, unterschiedlichen Geschlechtern und aus unterschiedlichen kulturellen Herkünften. Unter „Diversität“ kann man aber auch die Mischung verschiedener Erfahrungshorizonte und verschiedener Fähigkeiten zusammenfassen. „Um den Herausforderungen einer global zusammenwachsenden, digitalisierten und spezialisierten Arbeitswelt angemessen begegnen zu können, setzen Unternehmen immer öfter auf die Synergien gemischter Teams“, betont Petra Timm, Director Communications bei Randstad Deutschland (randstad.de). Ziel des Diversity-Managements sei es, die Verschiedenheit der Mitarbeiter zum Nutzen aller einzusetzen. In der betrieblichen Praxis haben 54 Prozent der deutschen Arbeitnehmer die Erfahrung gemacht, in gemischten Gruppen effizienter zu arbeiten.