Pferdefleischlasagne, Chlorhühnchen, Aromen in Schokolade, BSE und EHEC sind noch im Gedächtnis präsent, Krisen und Skandale dieser Art sind jedoch keine neuen Erscheinungen. Allerdings bleiben die gegenwärtigen Diskussionen über diesen Bereich der Verbraucherpolitik meist bemerkenswert ahistorisch. Chemische Zusätze in der Nahrung wurden schon ab den 1920er-Jahren thematisiert, die Debatte fand in den 1950er-Jahren im Zuge der Novellierung des Lebensmittelgesetzes ihre Fortsetzung. Die BSE-Krise führte zu administrativen und politischen Reformen auf Bundesebene. Lebensmittelskandale prägen auch die Auseinandersetzungen zwischen Verbraucherschützer und Behörden in Japan. Der Blick, den der 9. NRW-Workshop hierbei exemplarisch auf vergangene Ereignisse und Entwicklungen lenkt, kann helfen, die Entwicklungen von verbraucherpolitischen Konflikten und Wandlungsprozessen in der Gegenwart besser zu erkennen.
Am 23. Mai 2016 werden im Düsseldorfer Heinrich-Heine-Institut Forscherinnen und Forscher sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus Deutschland und Österreich über Kontinuitäten und Brüche in der Verbraucherpolitik diskutieren. Themen sind unter anderem Lebensmittelproduktion, Lebensmittelskandale und ihre Auswirkungen auf die Verbraucherpolitik, politisches Konsumverhalten und der Wandel des Verbraucherleitbildes.
Keynote Speaker ist Prof. Dr. Hartmut Berghoff, ehemaliger Direktor des Deutschen Historischen Instituts Washington, D.C. Die Veranstaltung ist kostenfrei, um Anmeldung bis zum 16. Mai online unter https://www.verbraucherzentrale.nrw/kvfws9-anmeldung wird gebeten.
Das vollständige Programm ist unter einsehbar.
Vertreterinnen und Vertreter der Presse sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten.
Der Workshop findet statt im Heinrich-Heine-Institut,
Bilker Straße 12-14, 40213 Düsseldorf