Empfiehlt ein Arzt die richtige Therapie? Deutsche Krebshilfe fördert nationales Projekt zur Zweitmeinung bei Hodentumoren

„Wir haben in den ersten drei Jahren des Projekts festgestellt, dass durch das flächendeckende Zweitmeinungsangebot die Qualität der Versorgung nachhaltig verbessert wird“, erläutert Professor Schrader. „In 32 Prozent der Anfragen gab es Unterschiede zwischen dem Therapieplan des Anfragenden und der Zweitmeinung der Experten. Auf der Grundlage der Zweitmeinung wurde bei jedem sechsten Patienten die ursprünglich empfohlene Therapie wesentlich geändert.“

Niedergelassene Urologen können in dem Projekt mit Einverständnis ihrer Patienten ihre Diagnose und ihren Therapieplan über das Internet erfahrenen Ärzten aus Zweitmeinungszentren zukommen lassen. Studien zeigen, dass die Erfahrung von Ärzten, wie sie an Zweitmeinungszentren ausgeprägt vorhanden ist, in der Behandlung von speziellen Tumorarten einen großen Einfluss auf den Therapieerfolg hat.

„Mit dem Projekt wollen wir die Versorgungsqualität von Patienten mit Hodentumoren weiter verbessern und eine unkomplizierte gemeinsame Therapieplanung und Diskussion der Fälle mit Experten ermöglichen“, erklärt Professor Schrader. „Unser Projekt kann durchaus eine Vorreiterrolle einnehmen, indem es für andere Tumorarten Wege zu einer besseren Versorgungsqualität weist.“

Stichwort Hodenkrebs: Hodenkrebs ist eine bösartige Gewebswucherung, die vom Hodengewebe des Mannes ausgeht und sich in den übrigen Körper ausbreiten kann. In Deutschland ist Hodenkrebs der häufigste Tumor bei unter 50-Jährigen. Wird Hodenkrebs rechtzeitig entdeckt und behandelt, z. B. durch Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie bzw. eine Kombination aller drei Möglichkeiten, ist er heilbar. Unbehandelt ist die Erkrankung tödlich.

Mit freundlichen Grüßen,
Petra Schultze

Universitätsklinikum Ulm
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(idw, 09/2010)

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