Die Ziele des 2011 initiierten Projektes waren, ein technisches System zur Assistenz von leistungsgeminderten Menschen an manuellen Montagearbeitsplätzen zu entwickeln, Prototypen davon zu bauen und diese dann mit den Anwendern in der Praxis zu erproben. Der Leistungsumfang zum Zeitpunkt des Projektabschlusses zeigt einen neuartigen Montagearbeitsplatz, der mittels Bewegungserkennung die anwendungsorientierte Informationsbereitstellung von Text, Bild und Video direkt im Arbeitsbereich, also in-situ, ermöglicht. Des Weiteren ist neben der anleitenden Funktion eine Qualitätskontrolle über die Erfassung von Arbeitsabläufen, Bewegungsvorgängen sowie der Bauteilpositionierung und –orientierung möglich. Neben der Darstellung von Informationen auf einem Bildschirm kann der Mitarbeiter durch spielerische Elemente, Gamification genannt, zusätzlich motiviert werden. Wie in einem Computerspiel werden hier motivierende Elemente integriert. Zusätzlich wurde bei der konstruktiven Gestaltung besonderes Augenmerk auf eine ergonomische Ausführung, vor allem für leistungsgeminderte Mitarbeiter in Abstimmung mit den Endanwendern gelegt.
Ein wichtiges Ergebnis aus anwendungsorientierter Sicht stellt insbesondere die Implementierung einer stabilen und weitgehend autonomen Raumüberwachung dar. Durch diese Lösung konnte das teure und relativ aufwändige System auf Basis von Lichtgittern deutlich, vereinfacht, verbessert und kostengünstiger umgesetzt werden.
Im Rahmen von durchgeführten Studien wurde nachgewiesen, dass durch den Einsatz des Assistenzsystems das Leistungsniveau von leistungsgeminderten Mitarbeitern angehoben, sowie die Montagedauer gesenkt wird. Anfang 2013 erhielten die Esslinger Forscher eine weitere Finanzierungszusage des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) über 3 Mio. Euro. Das Folgeforschungsprojekt hat den Titel „motionEAP“ und soll die bereits gewonnenen Ergebnisse ausbauen und vertiefen, sowie den Erfolg und Nutzen des Systems an Hand von Langzeitstudien belegen. Zudem werden in diesem Ausbauprojekt neben der Hochschule Esslingen mit den Fakultäten Maschinenbau und Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege die Projektpartner Audi, Schnaithmann, Bessey, GWW, Universität Stuttgart, Bosch und Korion beteiligt sein.
Aufbauend auf den Ergebnissen des ASLM-Projektes soll bis Ende 2015 durch geeignete Optimierungsmaßnahmen gemeinsam mit den Projektpartnern eine industrielle Anwendung realisiert sowie die Serienreife des Systems erreicht werden.