Eine „Bank“ nur für Babys

Organisiert wird die Informationsveranstaltung von der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Abteilung Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin unter Leitung von Prof. Matthias Heckmann. Das Symposium richtet sich vor allem an niedergelassene Mediziner der Kinderheilkunde, Gynäkologie und Allgemeinmedizin sowie an Pflegefachkräfte und Hebammen. Darüber hinaus sind auch interessierte Eltern und Gäste recht herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei!

Die Ernährung mit Muttermilch ist ein einzigartiger Beitrag der Mutter für das Aufwachsen ihres Neugeborenen. Muttermilch ist hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe und ihrer Verträglichkeit die beste Ernährung. Die enge Bindung zum Kind während des Stillens, die gute Verträglichkeit und der Schutz vor Infektionskrankheiten durch die Stärkung des Immunsystems sind Beispiele für die unmittelbaren Vorteile der Muttermilch. Darüber hinaus bietet die natürliche Ernährung auch lebenslange Vorteile, da sie zum Beispiel das Risiko mindert, später übergewichtig oder zuckerkrank zu werden. Muttermilch reduziert zudem speziell bei sehr kleinen Frühgeborenen das Risiko, eine lebensbedrohliche Darmerkrankung zu erleiden. Gleichzeitig entwickelt sich das Gehirn von Muttermilch ernährten Frühgeborenen deutlich besser.

Leider sind nicht alle Mütter in der glücklichen Situation, ihr Kind mit eigener Muttermilch ernähren zu können. Hier kann eine Frauenmilchbank helfen. Dort wird gespendete Frauenmilch gesammelt und steht anderen Kindern, insbesondere frühgeborenen oder kranken Babys zur Verfügung. Die Frauenmilchspende unterliegt den gleichen strengen Kriterien wie die Blutspende. Dies stellt hohe Anforderungen an die bauliche und gerätetechnische Ausstattung der Frauenmilchbank, in der qualifiziertes Personal sieben Tage in der Woche die Versorgung sicherstellt. Das Perinatalzentrum Greifswald ist daher sehr stolz, die Frauenmilchbank mit den hohen Qualitätsanforderungen wieder in Betrieb nehmen und so eine optimale Ernährung seiner kleinsten Patienten gewährleisten zu können. Das Projekt wurde vom Vorstand der Universitätsmedizin unterstützt und gefördert.

Weitere Schwerpunkte des 3. Stillsymposiums sind alternative Ernährungsformen für Säuglinge, richtige Ernährung und Medikamenteneinnahme in der Schwangerschaft und während des Stillens sowie aktuelle Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere und Kinder. „Die fachgerechte Versorgung und Ernährung von Neugeborenen setzt eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Hebammen, Gynäkologen und Kinderärzten voraus“, sagte die wissenschaftliche Organisatorin und zertifizierte Stillexpertin, Dr. Anja Lange. „Das Stillsymposium ist ein Weiterbildungsforum, auf dem jedes Jahr die neuesten Erkenntnisse rund ums Stillen vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden (s. Programm).

P R O G R A M M

3. Greifswalder Symposium für die natürliche Ernährung des Neugeborenen
Sonnabend, 8. November 2014
9.00 – 17.00 Uhr Hörsaal Süd (Neubau, Sauerbruchstraße)

09.00 Uhr – Begrüßung
09.15 Uhr
Vorteile der Muttermilchernährung beim Frühgeborenen. Warum benötigen wir eine Frauenmilchbank.
09.45 Uhr
Gewinnung und Lagerung von Muttermilch. Was muss ich praktisch beachten.
10.15 Uhr
Welche alternativen Ernährungsmöglichkeiten gibt es. Unterschiede der Säuglingsmilchnahrungen zur Muttermilch.
10.45 Uhr – Kaffeepause
11.30 Uhr
Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit, gibt es Nahrungsmittel die man nicht konsumieren sollte.
11.50 Uhr
Besonderheiten der Ernährungssituation bei alternativen Ernährungsgewohnheiten. Wie erreiche ich dennoch eine ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft.
12.20 Uhr
Ernährungsstrategien und Wachstumskurven Frühgeborener. Wie lange benötigen wir bei Muttermilchernährung Substitutionen bzw. fortifier auch noch im ambulanten Bereich.
12.50 Uhr – Mittagspause
13.50 Uhr
Zugelassene Medikamente in der Schwangerschaft und Therapieoptionen bei chronischen Erkrankungen der Schwangeren bzw. Infektionskrankheiten in der Schwangerschaft.
14.20 Uhr
Infektionen bei Frühgeborenen, wann ist eine Pasteurisierung der Muttermilch indiziert. Ist eine Keimbestimmung notwendig.
14.50 Uhr
Aktuelle Screeningstrategien und IGLeistungen in der Schwangerschaft. Bedeutung für Mutter und Kind. Eigene Ergebnisse aus der SNiP-Studie (Survey of Neonates in Pomerania)
15.20 Uhr Abschlussdiskussion des theoretischen Teils
15.30 Uhr – Kaffeepause
16.00 Uhr – Praktische Übungen und Diskussionsrunde mit Fallbeispielen

Wissenschaftliche Leitung: Dr. Anja Lange
Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, IBCLC-examinierte Still-und Laktationsberaterin
T +49 3834-86 22 487
E anja.lange@uni-greifswald.de

Universitätsmedizin Greifswald
Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendmedizin
Abteilung für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin
Leiter: Prof. Dr. med. Matthias Heckmann
T +49 3834 86-64 21
E manuela.woeller@uni-greifswald.de
Sauerbruch-Straße, 17475 Greifswald

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