(djd). Ein unbedachter Schritt im Treppenhaus, ein leichtsinniger Umgang mit der Bohrmaschine oder der Motorsäge: Sekundenbruchteile können jahrelange Folgen nach sich ziehen. Ein Unfall, ob im Beruf oder der Freizeit, kann förmlich alles auf den Kopf stellen. Besonders fatal: Oft sind Jugendliche und junge Erwachsene im Alter bis 25 Jahre betroffen. Allein jeder fünfte Arbeits- und Wegeunfall ereignet sich in dieser Altersgruppe, berichtet die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM). Erfasst wurden dabei nur alle meldepflichtigen Unfälle. Das sind Unfälle, nach denen Beschäftigte für mindestens drei Tage arbeitsunfähig sind.
Informieren, nicht belehren
Die Gründe dafür, dass junge Arbeitnehmer besonders oft verunglücken, sind vielfältig. „Junge Menschen besitzen oft eine hohe Risikobereitschaft. Ihnen fehlt die Routine, und sie können Gefahren nicht richtig einschätzen“, erklärt Dr. Jens Jühling, Präventionsleiter der BG ETEM. Gut gemeinte Hinweise und Belehrungen nutzen indes wenig: „Was sie tun sollen, haben die jungen Leute oft genug von ihren Eltern und Lehrern gehört. Sie wollen endlich selbst entscheiden.“ Daher setzt die Berufsgenossenschaft nicht auf Bevormundung, sondern Information. „Du bestimmst das Risiko“, lautet die Kernaussage, die sich direkt an die betreffende Altersgruppe wendet. Auf http://www.ein-unfall-ändert-alles.de gibt es Tipps für mehr Sicherheit, sowohl am Arbeitsplatz als auch in der Freizeit.
Chats und Videos
Videos zeigen auf dem Portal, wie aus Spaß schnell Ernst werden kann. In einem Film springen Freerunner durch das nächtliche Frankfurt, ein anderes Mal berichten junge Video-Bloggerinnen von einer Party. Eine weitere Informationsquelle für die Jugendliche sind die Chats auf der Seite. Hier gibt es Erfahrungsberichte aus erster Hand, man kann sich konkrete Tipps abholen. Betriebe können die Informationen nutzen, um junge Mitarbeiter und Auszubildende für Risiken zu sensibilisieren.