(djd). Im Nationalpark Jasmund auf Rügen stört kein Verkehrslärm die Idylle. Nur das Rauschen der Bäume im Wind dringt an das Ohr, vermischt mit der Brandung des Meeres. Kleine Pfade schlängeln sich durch den Wald – mal dicht entlang der Steilküste mit Blick auf das tiefblaue Wasser, mal vorbei an knorrigen, seit Jahrhunderten gewachsenen Buchenwäldern. Ein ergreifendes Gefühl, dass man vielleicht denselben Wald bewundert oder denselben Baum berührt, der schon Künstler wie Caspar David Friedrich oder Johannes Brahms erfreute und inspirierte. Denn so lange stehen die ehrwürdigen Riesen schon, fast unberührt von Menschenhand, allein dem natürlichen Werden und Vergehen unterworfen. Mit rund 2.100 Hektar bilden sie den größten zusammenhängenden Buchenwald an der deutschen Ostseeküste und sind damit so wertvoll, dass die Unesco sie 2011 zum Weltnaturerbe erklärte.
Zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert
Durch dieses unversehrte Stück Natur zu schlendern und dabei den grandiosen Blick vom Königsstuhl auf die Ostsee zu genießen, ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis. Selbst bei „Schietwetter“ lohnt sich ein Ausflug. Denn im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl (http://www.koenigsstuhl.com) gibt es so viel zu entdecken, dass man sich getrost einige Stunden dort aufhalten kann. In der rund 2.000 Quadratmeter großen Ausstellung werden die Geheimnisse der Natur in Form einer Zeitreise enthüllt. Beginnend in der Urzeit erwarten die Besucher viele Exponate zum Anfassen und Ausprobieren. Ob Abenteurer, Forscher oder romantischer Streifzug durch die Lebensbereiche des Nationalparks, jeder kann sich seine Wunschführung per Kopfhörer anhören. Für Kinder wurde eine besondere Reise entwickelt: Die Maus Mimi und der Rabe Krax begleiten die Kleinen mit lustigen Geschichten durch die Erlebnisausstellung. Sie machen zum Beispiel einen Spaziergang durch die Ostsee und können Mäuse unter der Erde aufspüren.
Zugehört und mitgemacht
Auf dem 28.000 Quadratmeter großen Freigelände des Nationalpark-Zentrums warten auf die jüngsten Familienmitglieder jede Menge Aktivitäten unter freiem Himmel mit Spielgeräten, die das ganze Jahr über nutzbar sind. Nach Herzenslust klettern und balancieren können die jungen Gipfelstürmer beispielsweise in den Kletterbäumen mit Adlerhorst, Riesenschaukel, Schwebebalken und Lianenhangel. Im Juli und August wird die Freilichtbühne zum Nationalpark-Theater. In einer täglichen Theatershow erfahren Groß und Klein auf spielerische Weise Interessantes über den Nationalpark und das Unesco-Weltnaturerbe.
Von April bis Oktober finden außerdem täglich mehrere 20-minütige Kurzführungen statt. Die Mitarbeiter der Umweltbildung berichten dabei Wissenswertes und Unterhaltsames zum Nationalpark, zum Unesco-Weltnaturerbe und zur Geschichte der Kreideküste.
KURZTEXT:
Erlebniswelt Kreideküste
(djd). Mit rund 3.100 Hektar Fläche ist der Nationalpark Jasmund Deutschlands kleinster Nationalpark. Sein Erlebniswert ist jedoch umso größer. Die weißen Kreidefelsen, die tiefblaue Ostsee und das grüne Dach der zum Unesco-Weltnaturerbe erklärten Alten Buchenwälder haben zu jeder Jahreszeit ihren Reiz. Wissenswertes rund um das Großschutzgebiet erfahren die Besucher im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl, das direkt am gleichnamigen, berühmten Kreidefelsen liegt und täglich geöffnet hat. In der Erlebnisausstellung durchlaufen die Besucher auf einer Zeitreise durch die Entstehung Rügens verschiedene Themenräume. Sie können einen tonnenschweren Findling stemmen, die Kälte eines Eiszeitgletschers spüren, die Bewohner der Ostsee beobachten oder den Tieren im nächtlichen Buchenwald lauschen. Der Eintritt für Erwachsene kostet 7,50 Euro, Kinder in Begleitung ihrer Eltern haben freien Eintritt. Informationen gibt es unter http://www.koenigsstuhl.com im Internet.