Huisgen gehört zu herausragenden Persönlichkeiten der mechanistisch orientierten Organischen Chemie sowie der synthetischen Heterocyclenchemie der vergangenen 60 Jahre. Er entwickelte unter anderem das Konzept der 1,3 dipolaren Cycloaddition. Die inzwischen nach ihm benannte Huisgen-Cycloaddition ermöglicht unter anderem den Aufbau von stickstoffhaltigen Fünfringsystemen, die zentrale Bausteine vieler komplexer Naturstoffe sind. Sie stellt damit einen Schlüsselschritt bei der Synthese von Alkaloiden (Mesembrin), Antibiotika (zum Beispiel Thienamycin) und Vitaminen dar, etwa dem Vitamin D. Die Arbeiten Huisgens haben neue Bereiche in den Lebens- und Materialwissenschaften erschlossen.
Rolf Huisgen wurde 1920 in Gerolstein an der Eifel geboren. Er studierte Chemie in Bonn und München und promovierte 1943 mit einer Arbeit über ein Strychnin-Alkaloid bei Nobelpreisträger Heinrich Wieland. Er veröffentliche mehr als 580 wissenschaftliche Beiträge. Allein in Deutschland wurden 16 seiner Schüler ordentliche Professoren. Huisgen wurde 1988 emeritiert, hält aber auch heute noch – im Alter von 89 Jahren – wissenschaftliche Vorträge.
Ort und Zeit:
o Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin,
Hörsaal im Konrad-Zuse-Zentrum, Takustr. 7, 14195 Berlin (U-Bhf. Dahlem-Dorf)
o Freitag, 12. Februar 2010, 15 Uhr
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr. Hans-Ulrich Reißig, Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität, Telefon: 030 / 838-55366, E-Mail: Hans.Reissig@Chemie.FU-Berlin.de
(idw, 02/2010)