Durchatmen trotz Pollenflugs: Wirksame Behandlungsmethoden bei Heuschnupfen

Allergie, Allergien

Kribbeln in der Nase, geschwollene Augen, Atembeschwerden und ein lästiges Kratzen im Hals: Heuschnupfengeplagte wissen von diesen Unannehmlichkeiten nur allzu gut ein Leidens-Lied zu singen. Dann, wenn eigentlich die schönste Saison des Jahres anbricht, der Bodenfrost endlich wieder etwas Grün Platz macht und Bäume, Blüten und Gräser austreiben – genau dann treibt es unzähligen Allergikern den Juckreiz in Nase, Mund und Augen.

Frühjahrszeit gleich Leidenszeit…heißt es für etliche Deutsche. Laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) sind allein in der Bundesrepublik 13 Millionen Menschen betroffen. Tatsächlich erkranken im Laufe ihres Lebens mehr als 20 Prozent der Kinder und rund 30 Prozent der Erwachsenen an der Gräserallergie. Und jeder einzelne von ihnen weiß, dass sich hinter dem harmlos wirkenden Wörtchen Heuschnupfen weit mehr verbirgt als eine leichte Erkältung: nämlich eine über Wochen andauernde Einschränkung der Lebensqualität. Von einem leichten Abgeschlagenheitsgefühl bis hin zum asthmatischen Anfall lässt die Palette der Symptome kaum ein Allergieübel aus.

Wie viele Männer und Frauen litten in den letzten 12 Monaten unter Heuschnupfen, Nahrungsmittelallergien oder Insektengiftallergien? – Anteile an der gleichaltrigen Bevölkerung Quelle: © Robert Koch-Institut 2013, Studie DEGS1, Erhebung 2008–2011

Dass sich trotz akutem Pollenflugs der Frühling und Sommer auch für die Betroffenen in vollen Zügen genießen lässt, ist den inzwischen weit entwickelten Behandlungsmethoden zu verdanken.
Sowohl von medizinischer wie aus homöopathischer Sicht sind die Möglichkeiten, sein Leiden auf ein Minimum zu reduzieren, vielfältig.

Besonders schnelle Linderung versprechen sogenannte Antihistaminika. Sie blockieren von vornherein den Entzündungsüberbringer, den Botenstoff Histamin, und bewirken damit, dass dieser gar nicht erst sein entzündendes Teufelswerk beginnen kann. Wem derweil vor allem die zugeschwollene Nase Probleme verursacht, kann mit abschwellenden Nasensprays und Nasenspülungen auf bewährte und schnell wirkende Mittel zurückgreifen. Auch kortisonverwandte Substanzen, sogenannte Glukokortikoide, kommen im Kampf gegen Heuschnupfen zum Einsatz: Lokal dosiert in Nasensprays können sie ihre entzündungshemmenden Eigenschaften voll ausspielen, ohne dabei für unangenehme Nebenwirkungen zu sorgen. Nicht zuletzt schüttelt die Schulmedizin mit Leukotrienrezeptor-Antagonisten ein Anti-Entzündungs-Ass aus dem Ärmel: Die verschreibungspflichtigen Tabletten blockieren ebenfalls die Entfaltung von Entzündungsbotenstoffen, werden aber in aller Regel nur bei sehr starken Heuschnupfen-Symptomen eingesetzt.

Doch Betroffene müssen durchaus nicht erst warten bis die Pollen die Atemwege reizen, sondern können auch präventiv aktiv werden. Mastzellstabilisatoren sind das Zauberwort für zumindest kurzfristige lokale Erfolge: In verschiedenen Darreichungsformen eingenommen stabilisieren sie die Mastzellen soweit, dass diese gar nicht erst Entzündungsstoffe durch die Zellwände lassen.

Soweit die akute und kurzfristige Therapie. Wer sein Allergieleiden aber langfristig reduzieren möchte, muss für die Spezifische Immuntherapie mehr Mühe und Zeit investieren. Dabei geht es um die Desensibiliserung des Körpers, das heißt das Immunsystem wird im Laufe der Therapie Schritt für Schritt an die Pollen gewöhnt. Ziel ist es, die überbordende Reaktion des Körpers auf die an und für sich ungiftigen Stoffe auf ein normales Maß herunterzuschrauben. Über mehrere Monate hinweg wird der allergieauslösende Stoff entweder in Form von Injektionen, Tabletten oder Tropfen verabreicht, wobei die Dosierung von Mal zu Mal angezogen wird. Gerade im Kindesalter lassen sich mit der kurz SIT genannten Therapie gute Erfolge erzielen. Die Desensibilisierung lässt sich aber grundsätzlich in jedem Alter gut durchführen. Allein bei sehr kleinen Kindern, Schwangeren, Herz-Kreislaufpatienten und anderen schwer Erkrankten ist von dieser Behandlungsmethode eher abzuraten.

Besonders schonende und rein pflanzliche Abhilfe verspricht dagegen die Homöopathie. Die von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann entwickelte Alternativmedizin setzt allein auf die Heilkraft pflanzlicher Substanzen und eignet sich gerade auch zur selbstständigen Therapie, da die Mittel rezeptfrei zu erhalten sind. Dennoch sollte man bei der Behandlung auch immer den Rat eines erfahrenen Homöopathen mithinzuziehen. Auch wenn die Homöopathie oft belächelt wird, kann sie doch auf eine ansehnliche Erfolgsbilanz verweisen. Besonders beliebt bei tränenden und juckenden Augen und beschwerlichen Niesattacken ist dabei das Mittel Galphimia glauca, bei Rachen- und Halsbeschwerden das Präparat Wyethia helenoides.

Fakt ist: Dem Heuschnupfen und seinen Symptomen kann man mit einer Vielfalt von Möglichkeiten wirksam entgegentreten. Und anschließend den Frühling und Sommer unbeschwert, mit klaren Augen und trockener Nase als das genießen, was er ist: die schönste Zeit des Jahres…

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