Dünnere Hohlfasermembranen erweitern die Einsatzmöglichkeiten von Oxygenatoren

„Ein Säugling verfügt etwa über einen halben Liter Blut“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Ompe Aimé Mudimu. „Bei der Behandlung mit einem herkömmlichen Oxygenator befinden sich immer rund 300 Milliliter Blut im System. Je nach Gerätehersteller und Gewicht der Patienten muss mit einer bestimmten Menge Fremdblut gearbeitet werden. Das erhöht das Risiko von Transfusionszwischenfällen. Dazu zählt zum Beispiel eine Unverträglichkeitsreaktion, bei der eine Abwehrreaktion der Körpers auftritt. Nebenwirkungen sind etwa Übelkeit, Schüttelfrost oder Fieber“, so Mudimu. Die Verringerung des Durchmessers der Hohlfasern auf 100 bis 150 Mikrometer hat einen weiteren Vorteil, wie Projektmitarbeiter Thomas Säger erläutert: „Durch die Reduzierung der Faserwandstärke wird eine bessere Gastransferrate erwartet. Das Blut hätte weniger Kontakt mit den Fasern und das Risiko einer sogenannten Hämolyse, also der Auflösung von roten Blutkörperchen, sinkt.“

Im Projekt Mem02 arbeitet das Institut mit der Forschungseinrichtung Faserinstitut Bremen e.V. und zwei Mittelständlern zusammen. Das Unternehmen PS Materials GmbH aus Aachen entwickelt ein Kunststoffgranulat, aus dem das Faserinstitut die sehr feinen Hohlfasern herstellt. Die ebenfalls in Aachen angesiedelte 3T TextilTechnologieTransfer GmbH fertigt die Fasermatten, die das Herzstück von Oxygenatoren darstellen. Am Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr werden dann Testmodule gefertigt, die Produkteigenschaften etwa beim Gastransfer geprüft und ein Leistungsdatenblatt für künftige Oxygenatoren erstellt. Das Institut hat sich in den vergangenen Jahren durch Projekte wie ElmiCo2, bei dem die Kohlendioxideliminierung für eine tragbare, künstliche Lunge optimiert wurde, die nötige Expertise für die Forschung an künstlichen Lungen aufgebaut.

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