Dr. Stefan Zippel erhält die Bayerische Gesundheits- und Pflegemedaille 2014

Seit 2003 klärt Dr. Stefan Zippel, Leiter der Psychosozialen Beratungsstelle an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Klinikum der Universität München, Teenager in seiner dreistündigen Vorlesung über die Ansteckungsrisiken von HIV und sexuell übertragbaren Krankheiten auf. Das Präventionsprojekt ist bundesweit einzigartig: In den letzten elf Jahren hat Zippel circa 150.000 Schülerinnen und Schüler der Mittelschulen und der 10. bis 13. Klassen weiterführenden Schulen mit seiner interaktiven Vorlesung erreicht und über 900 Vorträge gehalten. Für sein außerordentliches Engagement, bei dem Dr. Zippel auch in seiner Freizeit im Bereich der Beratung und Betreuung von Menschen mit HIV und AIDS tätig ist, wurde dem Psychologen von der Bayerischen Staatsministerin für Umwelt und Gesundheit, Melanie Huml, am 19.11.2014 die Bayerische Staatsmedaille für Verdienste um Gesundheit und Pflege verliehen.

„Über die Wertschätzung meiner Arbeit freue ich mich sehr“, sagt Dr. Zippel. „Denn Sex ist unter Jugendlichen ein großes Thema, jedoch wissen nur wenige, mit was sie sich anstecken können und was für schwerwiegende Folgen diese Infektionen haben können, wenn sie nicht frühzeitig behandelt werden.“ Pro Jahr gibt es in Deutschland über 3.000 HIV-Neuinfektionen, schätzungsweise 80.000 Menschen tragen das Virus in sich und etwa 14.000 wissen nichts von ihrer Infektion. Pro Jahr infizieren sich aber auch zehntausende von jungen Menschen mit sexuell übertragbaren Infektionen ohne deren Folgen zu kennen. Jedes Jahr berät und betreut der promovierte Humanbiologe über zweihundert Menschen im Zusammenhang mit HIV und sexuell übertragbaren Krankheiten, den sogenannten STDs (sexually transmitted diseases). Seine Arbeit verbessert die Bereitschaft zu Safer Sex und die Compliance der Patienten, die damit verantwortungsvoll mit ihrer Sexualität umgehen und gewissenhaft ihre Therapie einhalten. Damit leistet Dr. Zippel für die HIV-Prävention in Bayern einen wesentlichen Beitrag. Das bestätigt auch der Direktor der LMU-Klinik für Dermatologie und Allergologie, Prof. Thomas Ruzicka: „Es ist bewundernswert, wie sachlich und konsequent er schwierige sexuelle Themen anspricht, ohne dass er ins Schlüpfrige abgleitet und damit die Gefühle der Schülerinnen und Schüler verletzt.“

Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit in der Prävention ist es, die Diskriminierung von Minderheiten zu verhindern. Denn die Ausgrenzung und Diskriminierung junger Schwuler in der Schule ist ein großes Problem für die HIV-Prävention. Nach wie vor gibt es an den Schulen zu wenige Lehrerinnen und Lehrer, die mit ihrer Klasse über das Thema „Schwulsein und Akzeptanz“ sprechen. Aus diesem Grund bietet Dr. Zippel in diesem Jahr zum ersten Mal die Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer zum Thema „Homosexualität an der Schule – wie gehen wir als Schulfamilie mit homosexuellen Menschen um?“ an. Die kostenlose Fortbildung soll dann einmal im Jahr angeboten werden.

Kontakt:
Dr. Stefan Zippel
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie
Spezialambulanzen, Psychosoziale Beratungsstelle
Klinikum der Universität München (LMU)
Campus Innenstadt
Tel: 089/4400- 56334
E-Mail: Stefan.Zippel@med.uni-muenchen.de
Web: http://www.klinikum.uni-muenchen.de

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