DKOU 2015: Netzwerk übermittelt Daten von Schwerverletzten bundesweit

Bei der Betreuung von Schwerverletzten zählt jede Minute. Jeder vierte wird während seiner Behandlung verlegt. Unfallchirurgen sind deshalb auf einen schnellen Informationsaustausch angewiesen. Im Rahmen der Initiative TraumaNetzwerkDGU® aber auch darüber hinaus hat die DGU 2012 daher das Netzwerk TKmed® eingerichtet. Es verbindet derzeit bereits mehr als 130 Behandlungszentren in Deutschland und sorgt damit für einen schnellen und sicheren Datentransfer. „TKmed ist einzigartig – denn es übermittelt bundesweit Röntgenaufnahmen, CT- und MRT-Bilder sowie Patientenbefunde und Arztbriefe schnell und datenschutzkonform“, begründet Professor Dr. med. Michael Nerlich, Kongress-Präsident des DKOU 2015 vom Universitätsklinikum Regensburg die Vergabe des Innovationspreises, der mit 10.000 Euro dotiert ist.

Auch im Ausland zeigen immer mehr Unfallchirurgen Interesse an der Nutzung des Netzwerks. Der Preisträger Staemmler von der Fachhochschule Stralsund hat TKmed® im letzten Jahr weiterentwickelt, sodass auch Patienten davon profitieren: „Schon in Kürze soll es ihnen ermöglicht werden, ihre Bilddaten und Dokumente direkt an eine teilnehmende medizinische Einrichtung zu senden“, erklärt Staemmler. Dieser Service ist kostenfrei und weder an eine Installation oder vertragliche Bindung geknüpft. „Das kann beispielsweise im Vorfeld einer Behandlung oder zum Einholen einer Zweitmeinung nützlich sein.“

Ebenfalls von Vorteil für Patienten ist die preisgekrönte Arbeit des Privatdozenten Michael Müller von der Berliner Charité. Er erhält den mit 10.000 Euro dotierten Themistocles-Gluck-Preis für Endoprothetik. Der Oberarzt am Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie hat ein Computermodell entwickelt, mit dem sich der Erfolg eines Hüftgelenkersatzes vorhersagen lässt. „Das Programm ist insbesondere für Patienten mit eingeschränktem Bewegungsumfang der Hüfte interessant“, erklärt Professor Dr. med. Rüdiger Krauspe, Kongress-Präsident des DKOU 2015 vom Universitätsklinikum Düsseldorf. Denn bei Implantat-induzierter Bewegungseinschränkung komme es nach der Operation häufiger zu einem erhöhten Abrieb im Kunstgelenk mit der Folge einer vorzeitigen Lockerung.

Als dritte Preisträgerin präsentiert Jana Semrau von der Universität Erlangen-Nürnberg das integrative Rehabilitationsprogramm „PASTOR“ auf der DKOU-Pressekonferenz am Freitag. Für dessen Entwicklung erhält die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sportwissenschaft und Sport gemeinsam mit Professor Dr. med. Klaus Pfeifer den Preis zur Förderung der Rehabilitationsforschung in Höhe von 5.000 Euro. „Das Reha-Programm hat die Betreuung durch Ärzte, Bewegungstherapeuten, Psychologen und Sozialmediziner deutlich verbessert“, ist sich Kongress-Präsident Dr. med. Hans-Jürgen Hesselschwerdt von der Theresienklinik Bad Krozingen sicher. Das konnte eine Studie in der stationären orthopädischen Rehabilitation bereits zeigen.

Im Rahmen des DKOU haben die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU), die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU) und die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V. (DGOOC) zahlreiche weitere Preise für herausragende, wissenschaftliche Arbeiten vergeben. Auf der Pressekonferenz am 23. Oktober werden drei davon vorgestellt.

Quelle:
Staemmler et al. “TCmed – A secure Telecollaboration Network for Medical Professionals including Workflow Support and Patient Participation” Advances in Computing, Communications and Informatics (ICACCI), 2015 International Conference on
DOI: 10.1109/ICACCI.2015.7275799

Terminhinweis:
Kongress-Pressekonferenz des DKOU 2015
„Preisgekrönte Forschungs-Highlights aus O und U“
Termin: Freitag, 23. Oktober 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr
Ort: Messe Berlin, Eingang Süd, Halle 6.3, Raum 411

Themen und Referenten:
Kongress-Rückblick
Universitäts-Professor Dr. med. Rüdiger Krauspe, Düsseldorf
Professor Dr. med. Michael Nerlich, Regensburg
Dr. med. Hans-Jürgen Hesselschwerdt, Bad Krozingen

Innovationspreis 2015
Schnell vernetzt: Ein neues Telekooperations-Plattform ermöglicht den sicheren Online-Austausch von Bildern und Dokumenten für Ärzte und Patienten
Professor Dr.-Ing. Martin Staemmler, Preisträger, Health Informatics, University of Applied Sciences Stralsund

Themistocles-Gluck-Preis 2015
Auf die Position kommt es an: Computermodell sagt Erfolg einer Hüftendoprothese vorher
PD Dr. med. Michael Müller, Preisträger, Oberarzt und Sektionsleiter für Revisionsendoprothetik/septische Chirurgie sowie Hüft- und Beckenchirurgie am Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin

Preis zur Förderung der Rehabilitationsforschung 2015
Neues interdisziplinärer Reha-Programm hilft Patienten mit chronischen Rückenschmerzen
Jana Semrau, Preisträgerin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sportwissenschaft und Sport/Lehrstuhl für Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt Bewegung und Gesundheit, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Moderation: Anne-Katrin Döbler, Pressestelle DKOU 2015, Stuttgart
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Akkreditierung für Journalisten:
O Ich werde an der Kongress-Pressekonferenz am 23. Oktober 2015 teilnehmen.
O Ich möchte ein Interview mit ______________ führen. Bitte stellen Sie einen Kontakt her.
O Ich kann leider nicht teilnehmen. Bitte schicken Sie mir im Anschluss das Informationsmaterial für die Presse.
O Bitte informieren Sie mich kontinuierlich über die Themen der DKOU.
O Bitte schicken Sie mir keine Informationen mehr zur DKOU.

Presse-Akkreditierung online unter:
http://dkou.org/2015/kontakt/pressestelle.html

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Kathrin Gießelmann, Lisa Ströhlein
Pressestelle DKOU 2015
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