(djd). Einheitsbeitrag heißt keineswegs Einheitskasse: Obwohl alle gesetzlich Krankenversicherten seit 2009 prinzipiell den gleichen Beitrag von 15,5 Prozent entrichten müssen, unterscheiden sich die Kassen heute mehr denn je. „Über Beitragsprämien, Bonusprogramme und Wahltarife können Versicherte ihre Versorgung optimieren und sich vor allem einen Teil ihrer Beiträge zurückholen“, betont Holm Ay von der hkk, die mehr als 360.000 Versicherte vor allem in Nord- und Westdeutschland betreut.
Wettbewerb trotz Einheitsbeitrag
Tatsächlich stehen die gesetzlichen Krankenkassen trotz Einheitsbeitrag im Wettbewerb miteinander. Sie versuchen, mit gutem Service und speziellen Leistungen zu punkten. „Die Leistungen der Kassen sind zu etwa 95 Prozent vorgeschrieben und identisch. Doch die restlichen fünf Prozent haben es in sich“, weist Holm Ay auf die kleinen, aber feinen Unterschiede hin – zum Beispiel bei Vorsorgeangeboten und alternativen Heilverfahren. Aber nicht nur bei den Leistungen, auch in der finanziellen Ausstattung haben sich mittlerweile große Unterschiede ausgebildet. „Kommt eine Kasse mit den aus dem Gesundheitsfonds zugewiesenen Mitteln nicht aus, kann und muss sie deshalb einen Zusatzbeitrag erheben. Bleibt dagegen Geld übrig, kann sie eine Prämie an ihre Mitglieder ausschütten“, erläutert Holm Ay das Prozedere. Auf diese Weise können sich erhebliche Differenzen ergeben.
100 Euro Beitragsrückzahlung
Die hkk beispielsweise wird ihren Mitgliedern in diesem Jahr 100 Euro als „Dividende“ rückerstatten. Eine Beitragsrückzahlung in gleicher Höhe ist auch für 2014 geplant – dank der vollständig gefüllten Maximalrücklage. Schon seit 2009 haben die Bremer ihren Mitgliedern jedes Jahr einen Teil der Beiträge zurückgezahlt, bis 2012 waren es jeweils 60 Euro jährlich. Damit war die hkk die erste bundesweite Krankenkasse, die Beitragsrückzahlungen auf breiter Front eingeführt hatte. Gegenüber Kassen mit einem Zusatzbeitrag ergab sich sogar ein Preisvorteil von bis zu 240 Euro. „Die vollen 100 Euro erhalten alle Mitglieder, die durchgehend selbst Beiträge zahlen,“ erläutert Holm Ay. Wer nur zeitweise zahle, etwa weil er im Lauf des Jahres wechsle, erhalte die Dividende anteilig. Die Auszahlung erfolge im März des Folgejahres als Scheck, der den Versicherten automatisch zugehe. Für ihre finanzielle Stabilität hat die Kasse die Höchstbewertungen des Deutschen Finanz-Service-Instituts (DFSI) erhalten.