Die Wirksamkeit bei der Verhinderung von Ansteckungen mit gefährdenden HPV-Varianten ist sowohl für Frauen/Mädchen als auch für Männer/Jungen erwiesen. Zugleich zeigt sich, dass sich Männer gleich häufig mit HPV infizieren (80 – 85 %), natürlicherweise schlechter geschützt sind und die Infektion zunehmend auch bei ihnen Krebserkrankungen verursacht (Penis-, Anal-, Oropharyngealkarzinome). Fachlich ist ein Ausschluss der Jungen von der HPV-Impfung nicht zu vertreten. Dies gilt umso mehr, da eine Herdenimmunität bei einer geschlechtsspezifischen HPV-Impfung deutlich schwieriger zu erreichen ist. Eine HPV-Impfempfehlung für Jungen hilft ihnen unmittelbar, durchbricht jedoch auch Infektionsketten, was wiederum auch Frauen/Mädchen zugutekommt.
Die britische HPV Action (hpvaction.org) bezieht deutlich Stellung in der Frage von HPV-Impfungen auch für Männer/Jungen: Jungen vom HPV-Impfprogramm auszuschließen sei unethisch, stelle eine Diskriminierung dar und sei Zeichen für eine schlechte öffentliche Gesundheitspolitik. Und es stelle möglicherweise auch einen Verstoß gegen die Rechtsvorschriften zur Gleichstellung dar. („It is unethical, discriminatory and poor public health policy to exclude boys from the HPV vaccination programme. It may also be in breach of equality legislation“. (http://www.hpvaction.org/uploads/1/7/8/5/17850843/jabs-for-boys-report.pdf )
Die Stiftung Männergesundheit schließt sich dieser Einschätzung vorbehaltlos an und fordert die Ständige Impfkommission auf, die HPV-Impfung analog zur Empfehlung für Frauen/Mädchen auch für Männer/Jungen zu empfehlen