Die Regeneration des Herzens stimulieren – Gastvortrag von Prof. Eric Olson aus Texas

Die äußeren Schichten des Organismus – Haut, Bronchienoberfläche und Darmzellen – bleiben durch ständige Regeneration intakt. Auch die Nerven an Armen und Beinen können sich nach Quetschungen einigermaßen erholen, Herzmuskelzellen dagegen kaum. Je tiefer die geschädigte Schicht im Körper liegt, desto schwächer ist ihre Fähigkeit zur Selbstheilung ausgeprägt. Doch zu Beginn des Lebens ist dies anders, wie die Arbeitsgruppe um Eric Olson herausgefunden hat. Sie entschlüsselte kürzlich Mechanismen im Herzen neugeborener Mäuse, die den Zellen eine vollständige Regeneration erlauben.

Von besonderer Bedeutung sind dabei kurze Gen-Schnipsel, microRNAs genannt, welche die Ausprägung bestimmter Gene kontrollieren. Die von Olson identifizierten microRNAs steuern die Regeneration und das Überleben von Muskelfasern sowie die Expression des wichtigen Muskeleiweiß Myosin. Mit Hilfe gezielter Gentherapien und Medikamenten versuchen die Forscher inzwischen, die Regeneration des Herzmuskels nach einem Infarkt gezielt zu stimulieren. Sie hoffen, ihre Erkenntnisse zukünftig auch auf andere Herzkreislauferkrankungen anwenden zu können.
Der Vortrag findet statt im Rahmen der Vortragsreihe Perspectives in Molecular Medicine, gesponsert von Sanofi-Aventis.

Informationen: Prof. Stefanie Dimmeler, Institut für Kardiovaskuläre Regeneration, Campus Niederrad, Tel.: (069) 6301-7440, Dimmeler@em.uni-frankfurt.de

Nach oben scrollen