Die neue Landlust: Bauernhof statt Altenheim

Köln, 6. Juli 2017. Trotz zunehmender Verstädterung wünschen sich viele Menschen raus aufs Land. Auch in der Altenpflege arbeiten Pioniergeister bereits an der Realisierung dieses Traums: Unter dem Sammelbegriff „Green Care“ werden Aktivitäten und Interaktionen zwischen Mensch, Tier und Natur zusammengefasst, die je nach Kontext gesundheitsfördernde, pädagogische oder soziale Ziele für unterschiedliche Zielgruppen verfolgen. „Die ,grüne Arena‘ eines Bauernhofes, mit ihren Tieren, dem Wald, der Natur und der Ruhe, kann hilfreich sein“, schreibt Nicole Prop in ihrem Essay zur neuen Landlust: Bauernhof statt Altenheim. Prop ist Geschäftsführerin des Vereins Green Care Österreich und weiß aus eigener Erfahrung, dass viele Landwirte auf der Suche nach neuen Einkommensmöglichkeiten das Potenzial innovativer Green Care-Angebote für sich entdeckt haben.

In Österreich und in Deutschland befindet sich vieles noch im Aufbau, wie unsere Praxisbeispiele aus Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Thüringen zeigen. Die bisherigen Seniorenangebote auf landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland seien derzeit noch etwas für Menschen mit Pioniergeist, sagt Claudia Busch vom Zukunftszentrum Holzminden-Höxter, die in einer interdisziplinären Studie den „Lebensabend im Dorf. Seniorenangebote auf landwirtschaftlichen Betrieben“ untersucht.

In anderen Ländern sind Green Care-Angebote bereits etabliert: So blicken beispielsweise die Niederlande und auch Norwegen mit aktuell jeweils über 1.000 Betrieben auf eine langjährige Green Care-Praxis mit Angeboten für alte Menschen mit und ohne Demenz zurück. Einerseits gäbe es eine hohe Nachfrage nach solchen Angeboten, andererseits erfordere es aber auch eine Fülle von Arbeit, Mut und Ausdauer von den Initiatoren, sagt Hilde Verbeek von der Universität Maastricht. Diese sollten sehr gut wissen, was sie tun, und hundertprozentig davon überzeugt sein, ihre Pläne zu einem Erfolg machen zu können.

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Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA)
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