Cannabis wird von der Menschheit seit Jahrtausenden genutzt und geschätzt. Die Anwendungsgebiete sind ebenso zahlreich wie die Wirkungsweisen der Pflanze. Doch woher stammt Hanf eigentlich? Und wofür verwendet man es heutzutage?
Cannabis als modernes Produkt
Seit einigen Jahren kann man Cannabis auf Rezept erhalten. Das war nicht immer so, denn für lange Zeit galt ein striktes Verbot. Noch heute müssen Patienten aber vorher ihren Arzt oder Spezialisten kontaktieren. Dieser stellt dann ein individuelles Rezept aus, das man in einer auf Cannabis spezialisierten Apotheke einlöst. Zum Einsatz kommen die Wirkstoffe CBD und THC, die in Hanfblüten, Ölen oder Extrakten erhältlich sind. Sie werden inhaliert oder über die Mundschleimhaut aufgenommen. Weil jeder Patient unterschiedlich ist und damit auch die Beschwerden, wird der behandelnde Arzt vorher einen genauen Medikationsplan erstellen. Dort ist die jeweilige Dosis aufgeschrieben. Über die Online-Apotheke laden Verbraucher ihr eigenes Rezept hoch, werden dann vom Shop kontaktiert und bestätigen das Angebot. Im Anschluss wird das Produkt nach Hause geliefert, wo der Patient es schließlich in Absprache mit dem Arzt einnimmt.
Hanf in der Antike
Die meisten Untersuchungen gehen davon aus, dass Hanf ursprünglich aus dem asiatischen Raum stammt. Viele Quellen belegen auch die Verwendung von Cannabis in der Zeit antiker Reiche. Das gilt für die chinesischen Dynastien ebenso wie für das antike Griechenland. In der Kaiserzeit wurde die Pflanze vor allem zur Herstellung von Papierfasern verwendet. Das war allerdings nicht die ausschließliche Verwendungsform. Zeitgenossen erwähnen es in Heilbüchern und benutzten es im Rahmen von primitiven Operationen, um Schmerzen der Patienten zu stillen. Ebenso wurde das Kraut für den privaten Gebrauch empfohlen. In vielen Hochkulturen wie dem antiken Ägypten wurde Cannabis nicht nur zur Herstellung von Seilen und Fasern genutzt, sondern auch als Medizin verwendet. Zudem war Haschisch insbesondere im arabischen Kulturraum bereits vor vielen Hunderten Jahren als Rauschmittel bekannt.
Mittelalterliche Anwendungen und weitere Entwicklungen
Den Klöstern in unseren Breitengraden war die Pflanze ebenfalls ein Begriff. In den Büchern von Hildegard von Bingen und anderen Kräuterkundlern fand sie deshalb Erwähnung. In dieser Zeit wurden vor allem die Samen der Pflanze verarbeitet. In der Neuzeit experimentierten Ärzte im Westen mit Cannabis, um Schmerzen bei verbreiteten Krankheiten zu lindern. Es kam hierbei zu einer länger anhaltenden Forschung. Produkte mit Cannabis wurden in den Apotheken für verschiedene Beschwerden verschrieben und waren als Sirup oder Extrakt erhältlich. Die Menschen in dieser Zeit nutzten es, um Migräne, Asthma oder Schlafstörungen zu behandeln. Später war die Pflanze aber verpönt und wurde wegen neuer Gesetze in den USA und Europa bald verboten. Damit erfuhr auch die Erforschung der Pflanze einen ziemlichen Dämpfer. Cannabis wurde auf den illegalen Markt verdrängt und war für viele Jahrzehnte verboten.
Wiederentdeckung und heutige medizinische Felder
Mit der Legalisierung von Cannabis zur privaten Nutzung als Rauschmittel wird die Pflanze auch medizinisch wiederentdeckt. Heutzutage gibt es viele große Studien, die untersuchen, wie genau Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden Cannabis helfen kann. Vielversprechende Ergebnisse existieren zum Beispiel für den Bereich der Multiplen Sklerose, wo es Schmerzpatienten im Einzelfall verschrieben wird. Patienten mit chronischen Schmerzen könnten Extrakte aus Cannabis ebenso helfen wie Rheumapatienten, Personen mit Migräne oder psychischen Krankheiten. Ein „Wundermittel“ ist es nicht. Vielmehr wird zurzeit gezielt erforscht, in welchen Feldern CBD und THC Patienten mit akuten Beschwerden helfen können. In den nächsten Jahren werden positive Ergebnisse für weitere Anwendungsfelder erwartet.