Donnerstag, 26. Mai 2011, 10:00 Uhr s. t.
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Leibniz-Saal
Markgrafenstraße 38
10117 Berlin
(U2 Hausvogteiplatz, U6 Französische Straße oder Stadtmitte)
Anmeldung erforderlich bis zum 20. Mai 2011 unter http://www.ethikrat.org bzw. http://www.ethikrat.org/veranstaltungen/jahrestagungen/anmeldung.
Für Hörgeschädigte steht während der Veranstaltung bei Bedarf ein Gebärdendolmetscher bzw. eine Simultanmitschrift zur Verfügung.
Zum Thema
Weltweit hungern mehr als eine Milliarde Menschen, täglich sterben Tausende Menschen an den Folgen von Unterernährung. Die Ursachen des Hungers sind vielfältig. Hierzu zählen unter anderem Klimaveränderungen, Umweltzerstörung, Kriege, Korruption, unfaire Handelsbedingungen, Armut sowie fehlende Eigentums- und Nutzungsrechte für den Boden.
Die Staatengemeinschaft hat auf dem Welternährungsgipfel 1996 in Rom einen Aktionsplan verabschiedet, der vorsieht, die Zahl der Hungernden bis zum Jahr 2015 weltweit um die Hälfte zu reduzieren. Dieses Ziel wurde im Rahmen mehrerer Folgekonferenzen und insbesondere in der Milleniumserklärung der Vereinten Nationen im Jahr 2000 bekräftigt. Doch um diese Vorgabe zu erreichen, bedarf es eines weit größeren Engagements als bisher. Im Kampf gegen den Hunger stehen folgende
Fragen im Mittelpunkt:
• Was sind die Ursachen des Hungers und wie lassen sie sich beseitigen?
• Wie können die landwirtschaftlichen Potenziale in den Entwicklungsländern besser genutzt werden?
• Wie können die Industrieländer in die Pflicht genommen werden?
• Welchen Beitrag können die Verbraucher in den Industrieländern leisten?
• Wie kann das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe nachhaltig umgesetzt werden?
• Wie können faire Handelsbedingungen gestaltet werden?
Mit Vorträgen aus Wissenschaft und Praxis möchte der Deutsche Ethikrat im Rahmen seiner Jahrestagung auf diese Fragen eingehen. Anhand positiver Beispiele zur Verbesserung der Ernährungssituation in Entwicklungsländern sollen Möglichkeiten zur Veränderung aufgezeigt werden. Ziel ist es, insbesondere die ethische Dimension des Problems der Welternährung in den Blick zu nehmen und hieraus Handlungsoptionen abzuleiten.
Programm
10:00
Begrüßung
Prof. Dr. iur. Edzard Schmidt-Jortzig, Vorsitzender des Deutschen Ethikrates
I. Gefährdungen
Welternährung: Fakten – Entwicklungstrends – Handlungsnotwendigkeiten
Moderation: Prof. Dr. theol. Eberhard Schockenhoff, Stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrates
10:15
Einführungsvortrag: Nahrungssicherheit in einer Welt unter Stress – Wie soll’s weitergehen?
Dr. sc. nat. Ing. Agr. Hans Rudolf Herren, Millennium Institute, Arlington, VA, USA
10:45
Diskussion mit dem Publikum
11:00
Podiumsgespräch: Ernährungssicherung und Ernährungssicherheit als ethische Herausforderung
Prof. Dr. rer. pol. Bernhard Emunds, Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt a. M.
Kurt Gerhardt, Journalist und Mitinitiator des „Bonner Aufrufs – Für eine andere Entwicklungspolitik!“, Köln
Prof. Dr. Thomas Pogge, Yale University, New Haven, CT, USA
Moderation: Christiane Grefe, DIE ZEIT, Berlin
12:00 Diskussion mit dem Publikum
12:30 Mittagspause
II. Ermutigungen
Praktische Ansätze für die Bewältigung des Hunger- und Armutsproblems
Moderation: Prof. Dr. rer. nat. Regine Kollek, Mitglied des Deutschen Ethikrates
1.) Armutsorientierung
13:30
Armutsorientierung – Orientierung an Bedürfnissen, Rechten und Potenzialen der Armen
Cornelia Füllkrug-Weitzel, Brot für die Welt, Stuttgart
13:45
Projektbeispiel: Förderung diversifizierter Landwirtschaft und selbstbestimmter Ernährungskultur in lokaler Initiative
Dr. rer. soc. Martin Bröckelmann-Simon, Misereor, Aachen
2.) Die Rolle von Frauen in Landwirtschaft und Ernährung
14:00
Ein Stück Erde für jede Frau – innovative Wege zur Armutsbekämpfung Entwicklung im ländlichen Raum
Prof. Dr. h. c. Christa Randzio-Plath, Marie-Schlei-Verein e.V., Hamburg
14:15
Projektbeispiel: Health per Acre; Women’s knowledge for food and nutritional security
Dr. Vandana Shiva, Navdanya, Neu-Delhi, Indien
3.) Nachhaltigkeit
14:30
Partizipation und lokales Wissen als tragende Elemente der Nachhaltigkeit von Projekten
Prof. Dr. rer. pol. Dr. h. c. Franz Heidhues, Universität Hohenheim, Stuttgart
14:45
Projektbeispiel: Wasser speichern für Dürrezeiten
Jörg Heinrich, Welthungerhilfe, Bonn
15:00
Diskussion mit dem Publikum
16:00 Kaffeepause
III. Perspektiven
Welthunger – Global denken – lokal handeln
Moderation: Prof. Dr. theol. Dr. h. c. Wolfgang Huber, Mitglied des Deutschen Ethikrates
16:30
Podiumsdiskussion
Dr. sc. nat. Ing. Agr. Hans Rudolf Herren, Millennium Institute, Arlington, VA, USA
Dirk Niebel (MdB), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Berlin
Robin Roth, GEPA, Wuppertal
Dr. Vandana Shiva, Navdanya, Neu-Delhi, Indien
17:30
Diskussion mit dem Publikum
18:00
Ende