Die Energiewende fängt zu Hause an

(djd). Nach der Atomkatastrophe von Fukushima nahmen zahlreiche Bundesbürger ihre ganz persönliche Energiewende in Angriff und wechselten zu einem Ökostrom-Anbieter. Nach Berechnungen der Zeitschrift „Energie & Management“ (E & M) erhöhte sich die Zahl der Ökostrom-Kunden 2011 um rund 30 Prozent auf knapp vier Millionen Haushalte. Dazu kommen 186.000 Gewerbebetriebe, die Ökostrom ordern. Insgesamt betrug der Absatz im vergangenen Jahr rund 21 Milliarden Kilowattstunden (kWh), 2010 waren es erst knapp 16 Milliarden kWh gewesen.

Marktführer setzt auf „Schwarmstrom“

Ihre Rolle als Marktführer für Ökostrom in Deutschland konnte beispielsweise die LichtBlick AG 2011 weiter ausbauen. Die Hamburger versorgten Ende 2011 insgesamt 495.000 Haushalte und 47.000 Großkunden mit Ökostrom, das Unternehmen setzte 2,7 Milliarden kWh grüne Elektrizität ab. Künftig will man aber nicht allein bei der Zahl der Kunden und der Menge an verkaufter Energie wachsen. Vorstandsvorsitzender Heiko von Tschischwitz: „Wir werden verstärkt auf intelligente Energie-Dienstleistungen setzen. Denn wenn man die Energiewende konsequent zu Ende denkt, bedeutet dies, dass die Zahl der Haushalte mit eigener Stromerzeugung und Speichermedien sprunghaft wachsen wird.“ Mit dem sogenannten Schwarmstrom-Modell haben die Hamburger bereits ein intelligentes Energiemanagement für Endverbraucher im Angebot. „Die Markteinführung unserer Zuhause-Kraftwerke war ein erster Schritt in diese Richtung“, erläutert von Tschischwitz.

Das Kraftwerk im eigenen Keller

Mehr als 500 Minikraftwerke sind derzeit bereits am Netz. Zusammen sollen sie ein virtuelles, umweltfreundliches Großkraftwerk ergeben. Ihr Herzstück ist ein mit Erdgas betriebener, vom VW-Konzern entwickelter Zweilitermotor. „Den erzeugten Strom speisen wir in das öffentliche Netz ein, die Wärme wird gespeichert und bleibt für Heizung und Warmwasser bei unseren Kunden“, erläutert Heiko von Tschischwitz. Gesteuert werden die Anlagen per Mobilfunk aus der Firmenzentrale in Hamburg. Mehr Informationen gibt es unter http://www.lichtblick.de im Internet.

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