Die Auswirkungen von Rotlicht – gesund oder nutzlos?

Gerade im Winter drohen uns akute respiratorische Erkrankungen, zu denen:

  • Bronchitis
  • Lungenentzündung oder
  • Rachenentzündungen

gehören. Aber schon die einfache Erkältung kann ausreichen, um Unwohlsein, Halsschmerzen oder Fieber zu verbreiten und uns ans Bett zu fesseln. Häufig kommt zu den Erkältungsbeschwerden noch etwas dazu – eine Entzündung der Nasennebenhöhlen. Letztere wird in der Medizin auch als Sinusitis bezeichnet und kann äußerst schmerzhaft sein. Glaubt man verschiedenen Quellen, wie dem Dt. Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V., trifft die Sinusitis in Deutschland jeden siebten Bundesbürger mindestens einmal im Jahr.

Rotlichtlampen sind mitunter im gesundheitlichen Bereich sehr nützlich. Die Wärme sorgt für eine Erweiterung der Gefäße, die wiederum die Durchblutung fördert und Verspannungen lösen sowie Entzündungsprozesse lindern kann.

Als beliebtes Hausmittel bei der Behandlung dieser Begleiterscheinung der Erkältungszeit gilt der Einsatz von Rotlichtlampen. Letztere sollen dazu beitragen, dass die Entzündung schneller abklingt und Patienten beschwerdefrei werden. Rotlicht steht allgemein in dem Ruf, bei noch ganz anderen Beschwerden zum Einsatz kommen zu können. Beispiele sind Verspannungen oder rheumatische Erkrankungen. Ist das Rotlicht am Ende vielleicht ein Wundermittel oder hat es Nebenwirkungen? Grundsätzlich dürfen die Wirkungen der Strahlung nicht unter- aber auch nicht überschätzt werden. Und ganz ohne Nebenwirkungen kommt auch das Rotlicht leider nicht aus. Was ist bei dessen Anwendung zu beachten?

Wie wirkt sich Rotlicht auf die Gesundheit aus?

Grundsätzlich handelt es sich bei dem heute verwendeten Rotlicht um Strahlung im Frequenzspektrum oberhalb des sichtbaren Lichts. Konkret geht es an dieser Stelle um Wärme- bzw. Infrarotstrahlung. Letztere hat ein Wellenlängenspektrum von etwa 0,78 μm bis 1.000 μm. In der Medizin kommt allerdings meist nur IR A-Strahlung (nahes Infrarot; Infrarot A) mit etwa bis 1400 nm zum Einsatz.

Erzeugt wird die Strahlung in speziellen Rotlichtlampen, deren Glaskolben und Glühdraht ganz besondere Eigenschaften mitbringen müssen. Neben den aus Haushalten bekannten Lampen kann eine Infrarotbehandlung auch über Plattenstrahler realisiert werden.

Welche Wirkung hat die Strahlung, wenn sie auf unsere Haut trifft? Infrarotstrahlung gehört zum Spektrum des nicht-sichtbaren Lichts. Beim Auftreffen auf Hautschichten dringt die IR A-Strahlung einige Millimeter tief ein – es entsteht dabei Wärme. Diese führt letztlich dazu, dass sich die in der Haut liegenden Gefäße erweitern, was die Durchblutung fördert. Auf diese Weise wird das bestrahlte Areal nicht nur besser versorgt. Eine bessere Durchblutung fördert auch den Abtransport von Produkten, die bei Entzündungsprozessen entstehen können.

Die Wirkungsweise im Überblick:

  1. Rotlichtlampen senden nicht-sichtbares Licht aus.
  2. Beim Eindringen der Strahlung in die Haut entsteht Wärme.
  3. Die Wärme erweitert die Gefäße und fördert die Durchblutung.

Welche Leiden lassen sich damit behandeln?

Eine Rotlichtlampe kann die Heilung verschiedener Erkrankungen unterstützen. Als Patient darf man einen Fehler allerdings nicht machen – die Wärmebehandlung mit einem Allheilmittel gleichsetzen. Letztlich ist die Eindringtiefe der IR A-Strahlung zu begrenzt, als das sich hieraus eine Wirkung in tiefer liegenden Gewebeschichten ergibt. Trotzdem kann Rotlicht helfen – aber bei welchen Erkrankungen?

Die Palette der möglichen Anwendungsgebiete ist relativ breit. Laut Pharmazeutischer Zeitung gehören:

  • Muskelschmerzen
  • Gelenksteife
  • rheumatische Erkrankungen
  • Sklerodermie
  • Verstauchungen & Hämatome
  • Arthrosen
  • Fibromyalgie
  • chronische Bronchitis und
  • Sinusitis

zu den Krankheitsbildern, welche sich mithilfe der Infrarotstrahlung behandeln lassen. Damit kann die Behandlung letztlich bei einer größeren Zahl an Diagnosen zum Einsatz kommen. Bleibt die Frage, ob es für den Einsatz einer Rotlichtlampe Kontraindikationen gibt?

Rücken- und Muskelschmerzen lassen sich mit Rotlicht tatsächlich sehr gut behandeln. Es löst die Verspannungen und sorgt für mehr Bewegungsfreiheit.

Wann darf Rotlicht nicht angewendet werden?

Die Infrarotstrahlung kann einen heilenden Effekt haben. Sofern man zu Hause zur Rotlichtlampe greift, muss man sich über folgenden Sachverhalt im Klaren sein: Es gibt in der medizinischen Praxis verschiedene Indikatoren, welche gegen die Verwendung der Lampe sprechen. Dazu gehören unter anderem:

  • akute Entzündungsschübe (z. B. bei rheumatoider Arthritis)
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Herz-Kreislaufbeschwerden oder
  • Nebennierenschwäche.

Zu beachten ist weiterhin, dass die Anwendung von Rotlicht durchaus Nebenwirkungen haben kann. Hierzu gehört beispielsweise die Verbrennungsgefahr der Haut und Netzhaut. Aufgrund dieser Tatsache ist das Tragen einer Schutzbrille bei der Bestrahlung – auch zu Hause – zu empfehlen.

Rotlichtlampe privat nutzen – was beim Kauf zu beachten ist

Um im Ernstfall optimal gerüstet zu sein, schafft man sich einfach eine Rotlichtlampe an. Aber: Für den Kauf sollte man einige Punkte im Hinterkopf behalten. Beispielsweise dringt nur IR-Strahlung mit hoher Wellenlänge (IR A) tief in die Haut ein und reizt die Thermosensoren unserer Haut mäßig. Je kleiner die Wellenlänge (IR B und IR C), umso geringer die Eindringtiefe – aber umso größer die Reizung der Sensoren, was zum Hitzeschmerz führen kann.

Daher sollte eine geeignete Rotlichtlampe eher im IR A-Bereich arbeiten. Ebenfalls zu denken ist an die Leistung – also die Wattzahl. Für punktuelle Anwendungen reichen niedrige dreistellige Wattzahlen. Sogenannte Plattenstrahler sind übrigens für die Heimanwendung nicht unbedingt erforderlich, da sie meist mit einem höheren Preis zu Buche schlagen. Vorteilhaft kann übrigens eine Timerfunktion sein, um die Behandlung optimal zu steuern. Wichtige Leistungsmerkmale stellen laut Rotlichtlampe.info folgende Faktoren dar:

  • Wattzahl
  • Schalter (ja oder nein?)
  • Timer
  • Anwendungsfläche

Bei Herz- Kreislaufproblemen ist Rotlicht nicht ohne Schwierigkeiten nutzbar. In einem solchen Fall sollte die Nutzung erst mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.

Fazit: Rotlicht kann bei verschiedenen Erkrankungen helfen

Jeder hat im Jahr mal einen Schnupfen oder Halsschmerzen. Steigen die Erreger in die Nebenhöhlen auf, machen sich Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit breit. Die Rotlichtlampe ist an dieser Stelle zurecht ein wirkungsvolles Hausmittel. Durch die Infrarotstrahlung wird die Durchblutung angeregt und damit auch der Abtransport von Stoffwechselprodukten begünstigt. Diese Tatsache darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, das Rotlicht nicht immer das beste Mittel ist. Und man bei Beschwerden keinesfalls auf den Gang zum Arzt verzichten sollte. Als Patient muss zudem darauf geachtet werden, dass Verbrennungen – gerade der Netzhaut – unbedingt vermieden werden. Wer diese Aspekte beherzigt und eine Rotlichtlampe ergänzend zur Behandlung der oben genannten Beschwerden einsetzt, wird ziemlich schnell eine Linderung feststellen.

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