Diabetes: Auslöser-Protein und regelmäßige Bewegung

In diesem Jahr findet in Leipzig vom 8. bis zum 11. Mai der nächste Diabetes Kongress statt. Es ist das 48. Mal, dass die Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) umfassende Einblicke in das Krankheitsbild Diabetes gibt. Die Fachwelt unterschiedlichster medizinischer Disziplinen wird hier neue Forschungsergebnisse und mögliche praktische Umsetzungen diskutieren. Diabetes ist ein sehr komplexes Krankheitsbild. In den letzten Jahren wird vor allem auf ganzheitliche Ansätze in der Therapie und auch schon in der Prävention gesetzt.

Protein als Auslöser für Altersdiabetes?

Aktuell – im Februar 2013 – diskutierten Forscher die Möglichkeit eines neu gefundenen Auslösers für Altersdiabetes. Ein Protein namens „Rankl“, das vor allem bei adipösen Menschen gebildet wird, steht im Verdacht ein Auslöser für Diabetes mellitus Typ II zu sein. Prof. Georg Schett, der an der Universitätsklinik in Erlangen forscht, beschreibt den Zusammenhang folgendermaßen. Der menschliche Organismus neigt bei stärkerem Übergewicht leichter zu Entzündungserscheinungen. Die im Körper entstandenen Entzündungen korrelieren mit einer vermehrten Bildung des Auslöser-Proteins. Dieses Protein löst im Körper eine weniger starke Insulin-Reaktion aus. Auch bei Diabetes mellitus Typ II zeigt sich, dass der Organismus nicht mehr so intensiv auf das Insulin reagiert. Grundlage für die Erkenntnisse des Auslöser-Proteins „Rankl“, das ebenfalls an der Entstehung von Osteoporose beteiligt ist, war eine 20-jährige Studie mit rund 1.000 Probanden einer südtiroler Stadt. Ergänzend wurde die praktische Studie durch langjährige Laborarbeiten. Durch diese Erkenntnisse werden neue Hoffnungen für Medikamente in der Diabetes mellitus Typ II Behandlung greifbarer. Diese Thematik wird sicher auch auf der 48. Jahrestagung der DDG zu umfassenden und intensiven Diskussionen anregen.

Unbestrittenes Risiko Übergewicht

Der Zusammenhang wird plausibel erklärt, es sind interessante, neue Erkenntnisse doch das Deutsche Zentrum für Diabetes-Forschung (DZD) in Neuherberg, in der Nähe von München, zeigt sich bisher skeptisch zu der Protein-These. Es hebt hervor, dass es mehrere Faktoren als Auslöser für Diabetes mellitus gibt. Gegenwärtig sind rund acht Prozent der Deutschen von Altersdiabetes betroffen. Erschreckend hierbei ist, dass es inzwischen nicht nur Menschen im Alter trifft, sondern auch teilweise Kinder, Jungendliche und Erwachsene unter fünfzig Jahren von Symptomen der Erkrankung betroffen sind. Die höchste Risikogruppe stellen dabei Übergewichtige dar. Daher ist es sehr wichtig, präventiv Übergewicht schon im Kinders- und Jungendalter vorzubeugen. Das geht am besten mit einer ausgewogenen, gesunden Ernährung, regelmäßiger Bewegung und ausreichend erholsamem Schlaf.

Faktor Bewegung nicht unterschätzen

Da sich der Lebensstil in den letzten Jahrzehnten deutlich gewandelt hat, weniger körperliche Tätigkeiten den Alltag bestimmen und gleichzeitig ein unendliches Angebot an – oftmals hochkalorischen, fetten und süßen – Lebensmitteln besteht, ist es um so wichtiger, sich regelmäßig sportlich zu betätigen. Für Diabetiker des Typs II ist Bewegung besonders wichtig. Forscher haben versucht, heraus zu bekommen, welche Sportarten besonders effektiv sind und sich neben dem Kalorienverbrauch, Fettabbau und Muskelaufbau zusätzlich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken können. Der Service des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) „Diabetes heute“ berichtet, dass mehrmals über den Tag verteilte, kurze, etwa zehn-minütige Aktivitätseinheiten für Diabetiker besonders vorteilhaft sind. Leichte Ausdauersportarten, vor allem für Übergewichtige, eignen sich besonders für das problemlose Integrieren im Alltag. Zehn Minuten schnelles Gehen, Walken oder Nordic-Walking, langsames Treppensteigen, Tanzen, Gymnastik, Radfahren oder Heimtrainer nutzen sowie ein Runde Schwimmen gehen, sind gut geeignete Bewegungsmöglichkeiten. Zusätzlich lohnt es sich, einen Schrittzähler anzuschaffen. Wer viel zu Fuß läuft, kann seine Gesundheit schneller optimieren. Vor allem ist die Regelmäßigkeit, sich zu bewegen ist unabdingbar.

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