„Über die Bedingungen, unter denen Patientinnen und Patienten eine Entscheidung bei gesundheitlichen Problemen treffen“, so Professor Wendt, „wissen wir vergleichsweise wenig. Erst wenn ein Arzt aufgesucht wird, erhalten wir Informationen über den Gesundheitszustand der Patienten. Darüber, warum einige Patienten zu spät, andere dagegen zu häufig Leistungen des Gesundheitssystems in Anspruch nehmen, liegen nur sehr wenige Informationen vor.“
Drei Jahre haben der Soziologe und sein Team Zeit, um die Bedeutung der finanziellen Lage, von sozialen Netzwerken wie Familie und Nachbarschaft und des regional unterschiedlichen Angebots von Gesundheitsleistungen zu untersuchen. Für das an dem neugegründeten „Zentrum für vergleichende Medien- und Sozialforschung“ der Philosophischen Fakultät durchgeführte Projekt werden 3.000 Interviews geführt. Die erhobenen Daten bilden eine wichtige Grundlage, um für ältere Menschen die gesundheitlichen Bedürfnisse, das Entscheidungsverhalten im Krankheitsfall, die Interpretation von Symptomen, die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und die Entscheidung für eine Selbsttherapie zu analysieren.
Kontakt und Informationen:
Professor Dr. Claus Wendt
Philosophische Fakultät, Sozialwissenschaften
Tel.: 0271 / 740-3215
eMail: wendt@soziologie.uni-siegen.de