Deutschland erradeln

(dtd). Entdeckungsreisen per Fahrrad: Diese Art von Urlaub steht bei Bewegungshungrigen auf der Beliebtheitsskala ganz oben. Dabei ist und bleibt das Interesse am eigenen Land besonders hoch. Laut Radreiseanalyse 2012 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) radelten im vergangenen Jahr 84,4 Prozent der deutschen Radurlauber auf Strecken zwischen Alpen und den norddeutschen Küsten. Das mehr als 70.000 Kilometer umfassende deutsche Radwegenetz bietet eine breite Palette an abwechslungsreichen Touren. Außerdem haben sich viele Urlaubsregionen und Spezialveranstalter voll und ganz auf die Bedürfnisse von Radlern eingestellt.

Ganz Deutschland in einem Katalog

Wer den Genussfaktor beim Radeln steigern möchte, überlässt die komplette Organisation einem Profi und steigt mit einem Spezialveranstalter wie beispielsweise Eurobike auf den Sattel. Der österreichische Radreisespezialist verfügt über 20 Jahre Erfahrung und startet mit einem neuen Deutschland-Katalog, in dem alle Touren zwischen Isar und Elbe zusammengefasst sind, ins Jubiläumsjahr. Außerdem wurde das europaweite Angebot um neue Routen und Tourvarianten erweitert. Die Webseite http://www.eurobike.at bietet einen Überblick über alle Radreisen, detaillierte Informationen und die Möglichkeit, einen Katalog zu bestellen oder die Reise gleich online zu buchen. Zum Service auf allen Reisen gehören neben ausgearbeiteten Routenführungen, Übernachtungen mit Verpflegung und Gepäcktransport auch persönliche Treffen mit einem Reisebetreuer. Zu den Klassikern unter den Eurobike-Touren gehört etwa die „Münchner Seenrunde“ von Augsburg über die Seen im Alpenvorland bis nach Bad Tölz und zurück nach München.

Zu Wasser und an Land

Eine reizvolle Urlaubsvariante für Aktive sind kombinierte Rad-Schiff-Reisen. Im neuen Katalog „Rad & Schiff“ des Reiseveranstalters Karawane (http://www.karawane.de) beispielsweise haben die Urlauber die Wahl zwischen Flusskreuzfahrten durch die Niederlande, Deutschland, Polen, Österreich, Ungarn und die Slowakei sowie der Kombination aus Reisen mit umgebauten Binnenschiffen oder Seglern mit ganztägigen Radausflügen. Auf dem Fahrradsattel kommen die Urlauber weiter ins Landesinnere als bei einem Spaziergang und bekommen mehr hautnahe Eindrücke von Land und Leuten als bei einer Autofahrt. Spreewald, Müritz, Masuren und Flandern sind nur einige der reizvollen Gegenden, die sich für Entdeckungen zu Wasser und an Land eignen. Die Radler übernachten auf kleinen, überschaubaren Schiffen, die teilweise extra für eine bestimmte Region umgebaut oder gebaut wurden. Für die Landpartien stehen gute, mit Gangschaltung ausgestattete Leihräder zur Verfügung, die an Bord mitgeführt und gewartet werden. Ausführliche Routenbeschreibungen und Kartenmaterial stehen für jede Radtour zur Verfügung und die Bordreiseleitung gibt hilfreiche Informationen.

Mit eingebautem Rückenwind

Gegenwind und steile Anstiege sind der Grund, warum sich viele Radler vor größeren Tagestouren oder mehrtägigen Radreisen scheuen. Abhilfe schafft die neue Fahrradgeneration: E-Bikes bringen jeden Pedalritter entspannt ans Ziel. Das wissen auch Spezialveranstalter und bieten inzwischen verstärkt Radreisen mit E-Bikes an. Bei Velociped (http://www.velociped.de) beispielsweise können Interessierte zwischen 98 verschiedenen individuellen Touren auswählen. Wie wäre es etwa mit einer Rundtour rund um Berlin? Vom Start in Potsdam geht es durch die Schorfheide, Europas größten Wald, zum Werbellinsee, dem zweittiefsten See Brandenburgs, weiter durch die großartigen Landschaften des Oderbruchs und der Märkischen Schweiz bis zum Müggelsee, dem größten See Berlins. Mit eingebautem Rückenwind ist auch die Tour „Vier Flüsse in zehn Tagen“ für alle Radler gut zu schaffen. Über gut ausgebaute Radwege rollen sie durch die von Weinbergen umrahmten Täler von Mosel, Ahr, Kyll und Rhein. Auch verschiedene Regionen wie etwa der Landkreis Heilbronn, der Kreis Schwäbisch Hall sowie Hohenlohekreis und die Stadt Bad Mergentheim bieten ein flächendeckendes Netz von E-Bike-Verleih- und Akkuwechselstationen sowie interessante Radarrangements. Wer sich möglichst wenig um die Tourenplanung kümmern will, wählt eine der Pauschalen für den Kocher-Jagst-Radweg mit Elektroleihrädern oder eigenem Rad, fest gebuchten Hotels, Gepäcktransfer, Radtourenbuch und Informationsmaterial. Ausführliche Informationen gibt es bei der Arbeitsgemeinschaft „Radregion Nördliches Baden-Württemberg“ (http://www.facebook.com/RadregionBadenWuerttemberg).

Romantisch radeln

Auf der Strecke von Würzburg über Feuchtwangen und Augsburg bis nach Füssen reihen sich Kultur- und Naturschätze wie Perlen auf einer Schnur aneinander und bilden in ihrer Gesamtheit die Romantische Straße. Ihr Name ist Programm und wer ihren Charme in aller Ruhe einfangen möchte, macht sich am besten per Rad auf den Weg. Der 460 Kilometer lange Radfernweg D 9 führt in zehn Tagesetappen zu den schönsten Sehenswürdigkeiten, die auch unter http://www.romantischestrasse.de beschrieben sind. Die Busse der Romantischen Straße befördern nicht nur Touristen, sondern stehen auch den Radfahrern zur Verfügung (http://www.romanticroadcoach.de). So kann man den Ausgangspunkt der Reise bequem wieder erreichen oder Streckenabschnitte überspringen. Bereits 1950 wurde übrigens die längste Omnibus-Fernlinie Süddeutschlands in Betrieb genommen. Damit konnten Reisende rasch vom Main zu den Alpen und zurück gelangen. Pauschalangebote für Radler beinhalten neben der Unterbringung mit Frühstück auch den Gepäcktransport zur nächsten Tagesetappe und den Rücktransfer mit dem Europabus. Zur genauen Orientierung sind außerdem die GPS-Daten für die Strecke kostenlos erhältlich.

Die „grünen Gazellen“ vom Niederrhein

Auf der Suche nach Strecken, die leicht befahrbar und gleichzeitig abwechslungsreich sind, finden Pedalritter am Niederrhein beste Voraussetzungen. Hier ist die Landschaft schön flach – es gibt in der ganzen Region zwischen Emmerich am Rhein und Grevenbroich keine nennenswerten Anstiege. Dafür aber weite Felder, kleine Orte mit historischen Stadtkernen und das längste ausgeschilderte Radwegenetz Deutschlands: Viele gut markierte Wege führen Besucher durch die grüne Region, allein die „NiederRheinroute“ umfasst mehr als 2.000 Kilometer. Für alle, die ohne eigenes Gefährt anreisen, bietet die Niederrhein Tourismus GmbH eine Flotte von Leihfahrrädern an. Etwa 1.000 der apfelgrünen „Gazellen“ sind auf mehr als 50 Verleihstationen verteilt. Wer vorher reserviert, muss nur noch zur ausgewählten Stelle reisen und kann sofort losradeln. Am Ende der Tour gibt man sein Fahrzeug an einer beliebigen anderen Stelle wieder ab. Die Internetseite http://www.niederrheinrad.de bietet eine Übersicht über die Verleihstationen und Pauschalangebote. Eine besonders schöne Tour führt beispielsweise auch entlang des „RheinRadWegs“.

Mobil informiert durchs Ammerland

Hoch im Nordwesten, einen Katzensprung von Bremen und Oldenburg entfernt, liegt das Ammerland. Ein entspannter Urlaub mit dem Rad gehört zu den schönsten Arten, Land und Leute in dieser großen Parklandschaft kennenzulernen. Alle Radler, die über ein internetfähiges Handy verfügen, können sich auf der neuen mobilen Website http://www.ammerland-touristik.de über das Radangebot der Region informieren. Neben der „Ammerlandroute“ gibt es weitere 18 thematisierte Radtouren, die ideal für Tagesausflüge geeignet sind. Über das Handy erfährt man, wo sich der nächstgelegene Einstieg in die jeweilige Tour befindet und wie groß die Entfernung dorthin ist. Sobald die Strecke erreicht ist, kann sich der Radler über das Handy auf der Route navigieren lassen. Unterwegs hat man zudem jederzeit Zugriff auf weitere Informationen zu Reparaturwerkstätten, Einkehrmöglichkeiten, radlerfreundlichen Unterkünften, Schutzhütten und Sehenswürdigkeiten entlang der Route. Die „Blütenpracht“ der Ammerländer Parklandschaft ist über den Menüpunkt „Garten“ ebenfalls mobil erreichbar. Hier hat man die Auswahl zwischen Rhododendronparks, Parkanlagen, Bauern- und Privatgärten oder speziellen „grünen“ Veranstaltungen.

Vom Weserbergland bis zur Küste

Der 500 Kilometer lange Weser-Radweg gehört seit Jahren zu den beliebtesten Radfernwegen in Deutschland. Auf der ersten Etappe an der Oberweser liegen historische Fachwerkstädte, Burgen und Schlösser am Fluss wie Perlen an einer Kette. Entlang der Mittelweser gelangt man an Wind- und Wassermühlen vorbei nach Bremen. Weiter geht’s per Fähre in die Seestadt Bremerhaven und bis zur Nordsee nach Cuxhaven. Hier trifft der Weser-Radweg auf den Nordseeküsten-Radweg: Mit 6.000 Kilometern durch acht Länder steht er sogar im Guinnessbuch der Rekorde. In Niedersachsen und Bremen führt er von Ostfriesland entlang der Küste durch die Wesermarsch und das Cuxland bis ins Alte Land. Beide Radfernwege sind einheitlich beschildert. Unter http://www.radland-niedersachsen.de gibt es alle Informationen. An den Strecken liegen fahrradfreundliche Unterkünfte, vom Komforthotel bis zur Privatpension. Für den Weser-Radweg kann man unter Radangeboten von zwei bis neun Tagen – komplett mit Leihrädern, Übernachtung, Gepäcktransfer und Infomaterial – wählen.

http://www.eurobike.at
http://www.karawane.de
http://www.velociped.de
http://www.facebook.com/RadregionBadenWuerttemberg
http://www.romantischestrasse.de
http://www.romanticroadcoach.de
http://www.niederrheinrad.de
http://www.ammerland-touristik.de
http://www.radland-niedersachsen.de

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