Deutsche Gesellschaft für Neurologie fördert Exzellenz

Heinrich Pette-Preis für Fortschritte bei der Friedreich-Ataxie

Der Heinrich Pette-Preis 2017 geht an Prof. Dr. Kathrin Reetz, Oberärztin der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum der RWTH Aachen, für ihre herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der neurodegenerativen Erkrankungen. Wissenschaftlicher Schwerpunkt ihrer Arbeitsgruppe ist die Untersuchung des natürlichen Verlaufs und die Identifizierung von krankheitsspezifischen klinischen sowie Bildgebungsmarkern seltener neurodegenerativer Erkrankungen. Diese Arbeit erfolgt im Rahmen der Jülich Aachen Research Alliance (JARA-BRAIN) in enger Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Jülich. Im Rahmen des europäischen Forschungsverbundes European Friedreich’s Ataxia Consortium for Translational Studies (EFACTS) konnten Professor Reetz und ihre Mitarbeiter zeigen, dass sich die klinische Beurteilung der Ataxie (Koordinationsstörung) und der Lebensqualität besonders eignen, um den Verlauf der Erkrankung zu erfassen und diese Marker in zukünftigen klinischen Studien zu verwenden. Die Querschnitts- und 2-Jahres-Verlaufsdaten dazu wurden kürzlich jeweils in der Fachzeitschrift „The Lancet Neurology“ veröffentlicht. Der renommierte Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und schöpft sich allein aus Mitteln der DGN. Das Preiskuratorium setzt sich aus einem international renommierten Komitee von Neurowissenschaftlern, der ehemaligen Herausgeberin von „Cell“, dem vorjährigen Preisträger des Heinrich Pette-Preises sowie dem Präsidenten der DGN zusammen.
Preisverleihung: Eröffnungsveranstaltung am Donnerstag, 21. Sept. 2017, 10:30–12:30 Uhr, Saal A

Forschen in Harvard: Thiemann-Fellowship in der Deutschen Gesellschaft für Neurologie

Die Auszeichnung und Zuwendung der Prof. Klaus Thiemann Stiftung geht 2017 an Dr. med. Laura de Boni. De Boni – zurzeit Assistenzärztin an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Bonn (Prof. Klockgether) und Postdoc am Institut für Rekonstruktive Neurobiologie Bonn (Prof. Brüstle) und der Klinik für Neurologie (Prof. Wüllner) – wird mit der außergewöhnlich hohen Summe von 50.000 Euro ein einjähriger Forschungsaufenthalt an der Harvard Medical School in Boston ermöglicht. Die Preisträgerin wird am Ann Romney Center for Neurologic Diseases der Harvard University in der Arbeitsgruppe von Professor Tim Bartels zum Thema „Bedeutung und Aggregationsverhalten von α-Synuclein-Monomeren und -Tetrameren bei der idiopathischen Parkinson-Erkrankung“ forschen. Die Thiemann-Fellowship soll einer besonders qualifizierten Nachwuchswissenschaftlerin oder einem besonders qualifizierten Nachwuchswissenschaftler aus der Parkinson-Forschung ermöglichen, an einer Universität oder einem ausgewiesenen Forschungszentrum im In- oder Ausland einen wichtigen Beitrag zur Erforschung von neurodegenerativen Krankheiten zu leisten.
Preisverleihung: Eröffnungsveranstaltung am Donnerstag, 21. Sept. 2017, 10:30–12:30 Uhr, Saal A

Dingebauer-Preis 2017 für herausragende Parkinson-Forschung

Den Dingebauer-Preis für herausragende wissenschaftliche Leistungen in der Erforschung der Parkinson-Krankheit und anderer degenerativer Erkrankungen des Nervensystems der Dr. Friedrich-Wilhelm und Dr. Isolde Dingebauer-Stiftung teilen sich in diesem Jahr zwei Wissenschaftler. Die Auszeichnung geht zu gleichen Teilen (Dotation: je 5000 Euro) an Prof. Dr. Andrea Kühn, Leiterin der Sektion Bewegungsstörungen und Neuromodulation am Campus Charité Mitte und Campus Virchow-Klinikum Berlin, und Prof. Dr. Günther U. Höglinger, Oberarzt der Neurologischen Klinik der Technischen Universität München und Inhaber des Lehrstuhls für Translationale Neurodegeneration am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) am Standort München. Prof. Dr. Andrea Kühns Arbeiten liefern einen maßgeblichen Beitrag zu den Fortschritten in der Tiefen Hirnstimulation. Durch die Charakterisierung pathologischer Netzwerkaktivität und ihrer Beeinflussbarkeit hat sie die Grundlage dafür gelegt, dass die Tiefe Hirnstimulation in der Zukunft wesentlich verbessert werden kann. Prof. Dr. Günther U. Höglinger wurde ausgewählt, weil er über viele Jahre ein Publikations-Oeuvre erarbeitet hat, das erheblich zum besseren Verständnis atypischer Parkinson-Syndrome, insbesondere der PSP, beiträgt. Auf der Basis dieser Untersuchungen werden nun erstmals kausal orientierte Therapiestudien für PSP entworfen, was für diese bislang völlig unbehandelbare Erkrankung einen wesentlichen klinischen Fortschritt darstellt.
Preisverleihung: Eröffnungsveranstaltung am Donnerstag, 21. Sept. 2017, 10:30–12:30 Uhr, Saal A

Deutscher Journalistenpreis Neurologie: Wenn das Gehirn stirbt, stirbt der Mensch

Beim Deutschen Journalistenpreis Neurologie haben sich zwei medizinjournalistische Arbeiten durchgesetzt, die einfühlsam und kompetent von der Grenze zwischen Leben und Tod berichten. In der Kategorie „Wort“ überzeugte Roland Schulz die Jury mit seinem Text „Ganz am Ende“, erschienen im „Süddeutsche Zeitung Magazin“. Schulz findet Worte für das Unbeschreibliche. Er versetzt seine Leser in die letzten Momente vor dem Tod, wenn die Organe versagen und der Geist eintrübt, bevor die Aktivität im Gehirn endgültig verlischt. Die Auszeichnung in der Kategorie „Elektronische Medien“ geht an Dr. Patrick Hünerfeld für seine 45-minütige Fernsehdokumentation „Organspende – zwischen Tod und Hoffnung“. Der Fernsehjournalist begleitet Schwerstkranke, Sterbende und Ärzte durch alle Phasen der Organspende. Dabei zeigt er zum ersten Mal mit der Kamera, wie Neurologen bei der Diagnostik des „Hirntods“ nach Lebenszeichen im Gehirn suchen. Die prämierten Beiträge wurden aus 42 akzeptierten Bewerbungen von einem sechsköpfigen Jurorenteam aus Journalisten und Neurologen ausgewählt. Der Deutsche Journalistenpreis Neurologie ist mit 5000 Euro dotiert, die unter den beiden Kategorien je zur Hälfte aufgeteilt werden.
Preisverleihung: Eröffnungsveranstaltung am Donnerstag, 21. Sept. 2017, 10:30–12:30 Uhr, Saal A

Adolf Wallenberg-Preis der DSG und DGN

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) verleihen PD Dr. Marco Düring vom Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung am Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, für seine wegweisenden klinischen und experimentellen Arbeiten zu zerebralen Mikroangiopathien den mit 5000 Euro dotierten Adolf Wallenberg-Preis. Düring erforscht die Entstehungsmechanismen gefäßbedingter kognitiver Störungen, die die zweithäufigste Ursache von Demenzen darstellen. In einer Reihe von Studien untersuchte seine Arbeitsgruppe die Hypothese, dass die Lokalisation lakunärer Infarkte und ischämischer Marklagerläsionen eine wichtige Rolle bei der Entstehung kognitiver Störungen spielt. Mit seinem Team entwickelte Düring zudem einen kernspintomographischen Biomarker für zerebrale Mikroangiopathien, der mit klinischen Endpunkten korreliert und herkömmlichen Bildgebungsmarkern gegenüber klar überlegen ist. Dieser Marker erlaubt es unter anderem, den Erfolg neuer Therapiestrategien zu überprüfen.
Preisverleihung: Symposium der AG Herz und Hirn, Mittwoch, 20. Sept. 2017, 10:05 Uhr, Saal B

MSA-Preis der Mähler-Linke Stiftung

Der Mähler-Linke-Preis 2017 geht an zwei Assistenzärztinnen: Dr. Jennifer Faber von der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Bonn erhält für ihre Arbeit „SAOA vs. MSA-C: structural analysis with VBM and TBSS“ den mit 3000 Euro dotierten 1. Preis. Bianca Maria Schmidl von der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg/Saar wird für ihren Beitrag „Die Stimmlippenabduktorenparese als wichtige Differenzialdiagnose der akuten respiratorischen Insuffizienz“ mit dem mit 2000 Euro dotierten 2. Preis ausgezeichnet. Die Dr. Mähler-Linke-Stiftung aus München prämiert seit 2016 Abstracts von Forschungsarbeiten zur Multisystematrophie (MSA).
Preisverleihung: Symposium „Neue Entwicklungen bei atypischen Parkinson-Syndromen“,
Freitag, 22. September 2017, 08:30–11:30 Uhr, Saal B

Symposium der Posterpreisträger

Zum zweiten Mal gibt das Posterpreisträger-Symposium einen Überblick über die herausragenden Arbeiten talentierter junger Wissenschaftler. Zehn Posterpreisträger des 89. DGN-Kongresses in Mannheim präsentieren ihre Arbeit im Rahmen eines Symposiums unter Vorsitz von Prof. Brigitte Wildemann (Heidelberg, Vorsitzende der Posterkommission) und Prof. Joseph Claßen (Leipzig, DGN-Kongresspräsident 2017). Die Programmkommission würdigt mit dieser Initiative die Arbeit des klinischen Forschungsnachwuchses.
Symposium der Posterpreisträger, Freitag, 22. Sept. 2016, 9:30–11:30 Uhr, Saal 5

Mini-Symposium der Stiftung Felgenhauer

Die Stiftung Felgenhauer und die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) zeichnen auf dem 90. DGN-Kongress 2017 in Leipzig das Symposium „Induzierte pluripotente Stammzellen bei neurodegenerativen Erkrankungen: Modellsysteme zum Verständnis der Pathophysiologie und Entwicklung neuartiger Therapien“ unter Vorsitz von Prof. Dr. Dr. Andreas Hermann, Dresden, und Prof. Dr. Florian Wegner, Hannover, als Felgenhauer‐Symposium aus. Die Aktualität und der hohe wissenschaftliche Rang des Minisymposiums werden mit einem Preisgeld von 3000 Euro prämiert.
Felgenhauer-Symposium: Induzierte pluripotente Stammzellen bei neurodegenerativen Erkrankungen: Modellsysteme zum Verständnis der Pathophysiologie und Entwicklung neuartiger Therapien,
Freitag, 22. Sept. 2017, 16:30–18:00 Uhr, Saal 4

Hochauflösendes Bildmaterial in der Mediathek unter www.dgn.org/presse

Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
c/o albertZWEI media GmbH, Oettingenstraße 25, 80538 München
Tel.: +49 (0)89 46148622, Fax: +49 (0)89 46148625, E-Mail: presse@dgn.org
Pressesprecher der DGN: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als neurologische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 8000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin. www.dgn.org

Präsident: Prof. Dr. med. Gereon R. Fink
Stellvertretende Präsidentin: Prof. Dr. med. Christine Klein
Past-Präsident: Prof. Dr. med. Ralf Gold
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter
Geschäftsstelle: Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0) 30 531437930, E-Mail: info@dgn.org

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