ZUM THEMA
Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben,
Bewahret sie!
Sie sinkt mit euch! Mit euch wird sie sich heben!
So mahnt Friedrich Schiller in seinem Gedicht „Die Künstler“. Die Vorstellung, dass des Menschen Würde in seiner eigenen Hand liege, ruft bei vielen vorwiegend Befürchtungen hervor. Schillers Zeilen lassen sich jedoch nicht nur als Warnung, sondern auch als Versprechen lesen. Er stellt sich des Menschen Würde als etwas durch Kunst und Wissenschaft Veredelbares vor.
Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens stellt der Deutsche Ethikrat die Menschenwürde in den Fokus seiner Jahrestagung und fragt danach, ob und inwiefern sie durch neue Technologien verletzt oder veredelt werden könnte. Nach grundlegenden Klärungen, was eigentlich unter der Menschenwürde zu verstehen ist und was ihr Schutz im Einzelnen gebietet, werden drei Technologiebereiche, die uns in unserem menschlichen Selbstverständnis und unserer Würde in besonderer Weise herausfordern, genauer untersucht: Eingriffe in das Gehirn mit Verfahren wie der Tiefen Hirnstimulation, Eingriffe in das menschliche Erbgut mittels Genome-Editing und Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz.
Die Jahrestagung adressiert die folgenden Fragen:
– Wie hat sich das Konzept der Menschenwürde entwickelt und welche Bedeutung kommt ihm aktuell in Philosophie und Rechtswissenschaft zu?
– Können technologische Innovationen die Menschenwürde gefährden?
– Auf welche Weise könnte die Menschenwürde durch Eingriffe in das Gehirn, Eingriffe in das Erbgut und Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz berührt werden?
– Welchen Stellenwert hat die Menschenwürde in der internationalen bioethischen Debatte?
– Welchen Beitrag können Expertengremien zu einem verantwortungsvollen Umgang mit neuen Technologien leisten?
PROGRAMM
10:00
Begrüßung
Peter Dabrock, Vorsitzender des Deutschen Ethikrates
Wolfgang Schäuble, Präsident des Deutschen Bundestages
10:20
The New Challenges of the Twenty-First Century
Yuval Noah Harari, Hebräische Universität Jerusalem, Jerusalem, Israel
11:00
Pause
11:30
Internationale Perspektiven zur Frage des Einflusses moderner Techniken auf die Menschenwürde
Sheila Jasanoff, Harvard Universität, Cambridge, Massachusetts, USA
Henk ten Have, Duquesne University, Pittsburgh, Pennsylvania, USA
Diskussion mit Alena Buyx und Sigrid Graumann, Mitglieder des Deutschen Ethikrates
13:15
Mittagspause
14:15
Geschichte und aktuelle Relevanz des Begriffs der Menschenwürde in Philosophie und Rechtswissenschaft
Hille Haker, Loyola University Chicago, Chicago, Illinois, USA
Horst Dreier, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Diskussion mit Carl Friedrich Gethmann und Wolfram Höfling, Mitglieder des Deutschen Ethikrates
16:00
Pause
16:30
Herausforderungen der Menschenwürde durch Eingriffe in das Gehirn
Wissenschaftlicher Sachstand: Katrin Amunts, Mitglied des Deutschen Ethikrates
Ethische Bewertung: Bettina Schöne-Seifert, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Kommentar: Reinhard Merkel, Mitglied des Deutschen Ethikrates
Diskussion
28. Juni 2018
09:00
Herausforderungen der Menschwürde durch Eingriffe in das Genom
Wissenschaftlicher Sachstand: Kevin Esvelt, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts, USA
Kommentar – Ethische Perspektive: Claudia Wiesemann, Stv. Vorsitzende des Deutschen Ethikrates
Kommentar – Patientenperspektive: Stephan Kruip, Mitglied des Deutschen Ethikrates
Diskussion
10:45
Pause
11:15
Herausforderungen der Menschenwürde durch Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz
Wissenschaftlicher Sachstand: Thomas G. Dietterich, Oregon State University, Corvallis, Oregon, USA
Ethische Bewertung: Paula Boddington, University of Oxford, Oxford, Großbritannien
Kommentar: Steffen Augsberg, Mitglied des Deutschen Ethikrates
Diskussion
13:00
Mittagspause
14:00
Zusammenfassung und Schlusspodium
David Archard, Vorsitzender des Nuffield Council on Bioethics, London, Großbritannien
Jean-François Delfraissy, Präsident des Comité Consultatif National d’Éthique, Paris, Frankreich
Christiane Druml, Vorsitzende der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt, Wien, Österreich
Christiane Woopen, Vorsitzende der European Group on Ethics in Science and New Technologies, Brüssel, Belgien
Peter Dabrock, Vorsitzender des Deutschen Ethikrates
Während der Veranstaltung werden Bild- und Tonaufnahmen angefertigt. Mit Ihrer Teilnahme an der Tagung erklären Sie sich damit einverstanden, dass der Veranstalter die Aufnahmen unwiderruflich, zeitlich und räumlich uneingeschränkt in allen Publikationen und Medien der Öffentlichkeitsarbeit verwenden kann, solange der Bezug zur Tagung hergestellt ist.