(djd). Im Ruhestand noch einmal leben wie ein Student? Das Prinzip einer Senioren-WG ähnelt tatsächlich dem einer Wohngemeinschaft angehender Akademiker. Und für viele ältere Menschen wird diese Art des Wohnens immer beliebter. Denn wer im Alter nicht allein oder im Heim leben will, für den ist dies das optimale Konzept. Allerdings wünschen sich die WG-Senioren mehr Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten als junge Leute. Entsprechend großzügig sollten die Räumlichkeiten bemessen sein.
Pflege in der WG
Die Menschen, die in einer Senioren-WG leben, sollten in ihren Interessen, Ansichten und Gewohnheiten nicht allzu unterschiedlich sein. „Falls das Gefüge insgesamt aber harmoniert, ist eine WG das beste Mittel gegen die Einsamkeit im Alter“, betont Heike Bohnes, unabhängige Sachverständige für Pflege aus Aachen. Verdrängt werden dürfe allerdings nicht das Risiko, dass der eine oder andere Mitbewohner irgendwann pflegebedürftig werde. Deshalb sollte man rechtzeitig klären, in welchem Umfang sich die Mitbewohner im Pflegefall gegenseitig unterstützen wollen. „Aber auch die Hilfe und Betreuung von außen lässt sich oftmals in einer solchen WG leichter organisieren, als wenn der Pflegebedürftige allein lebt“, sagt Heike Bohnes.
Rechtzeitig für den Ernstfall vorsorgen
Die Pflegeexpertin weist darauf hin, dass sich eine WG die Kosten für einen Pflegedienst auch teilen könne, der dann bei Bedarf ins Haus käme. Die Kosten für eine qualitativ hochwertige Pflege können im Regelfall allerdings nicht allein aus den Leistungen der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung gedeckt werden. Doch für den Ernstfall lässt sich vorsorgen: „Bei einer Pflegetagegeldversicherung bekommt der Versicherte im Pflegefall einen bestimmten Betrag im Monat zur Verfügung gestellt, mit dem er die Versorgung nach Belieben sicherstellen kann – ganz unabhängig von der konkreten Wohnsituation“, rät Dieter Sprott, Experte für Pflegezusatztarife bei den Ergo Direkt Versicherungen. „Und je jünger und je gesünder man beim Abschluss einer Pflegezusatzversicherung ist, desto niedriger sind die Beiträge.“