Der OP-Bereich – die fast keimfreie Zone im Krankenhaus

Eine Operation – egal ob ambulant oder stationär – stellt für jeden Patienten eine physische und psychische Belastung dar. Sie bedeutet einen schmerzhaften Eingriff in den menschlichen Organismus. Dank modernster Technik und Behandlungsmethoden lassen sich heutzutage einige Eingriffe ambulant und mit geringem Aufwand durchführen, doch ein gewisses Restrisiko bleibt immer. Das Klinikpersonal beziehungsweise der Arzt informiert den Patienten bei einem geplanten Eingriff über den genauen Verlauf, das Ziel der Operation und über die Risiken und möglichen Komplikationen danach. Notfälle müssen unverzüglich versorgt werden. Da eine Operation immer am offenen Organismus stattfindet, ist die Einhaltung von Sauberkeit und Hygiene oberstes Gebot.

Umfangreiche Maßnahmen zur Einhaltung der Hygiene

Je nach Art und Umfang des Eingriffes gestaltet sich der Ablauf einer Operation unterschiedlich. In der Regel finden Operationen in einem separaten Bereich einer Klinik statt. Aus hygienischen Gründen betreten die Ärzte sowie ihre Helfer ihn nur über Schleusen und mit spezieller OP-Bekleidung. Diese besteht aus speziellen Schuhen, einer Hose und einem Kasack sowie Mundschutz und Haube. Bei der OP-Bekleidung stehen Funktionalität und die Einhaltung der hygienischen Bestimmungen an erster Stelle. Modische Aspekte treten in den Hintergrund. Krankenhäuser kaufen ihren Bedarf an OP-Anzügen, die diesen Anforderungen gerecht werden, immer häufiger in Onlineshops, wie etwa hier zu sehen ist. Das medizinische Personal deckt den Bereich des Eingriffes mit Tüchern ab, um ein steriles Arbeiten zu ermöglichen. Neben dem Operationsteam muss bei größeren Eingriffen auch der Patient entsprechende OP-Bekleidung tragen. Diese zieht er im Zuge der OP-Vorbereitung außerhalb des Operationssaales an. Für das OP-Team gibt es eigene Umkleidekabinen mit sogenannter Schwarz-Weiß-Trennung.

Der eigentliche Operationssaal ist in der Regel voll klimatisiert, fensterlos und mit einer Vielzahl von Geräten ausgestattet. Diese dienen der Überwachung des Herz-Kreislauf-Systems und anderer lebenswichtiger Funktionen. Im Operationssaal herrscht ein leichter Überdruck, damit keine kontaminierte Luft aus benachbarten Räumen eindringen kann. Die Vorbereitung des Patienten auf die Operation erfolgt im Einleitungsraum. Das Krankenpflegepersonal legt beispielsweise zum Zweck der Infusion von Schmerzmitteln und anderen Medikamenten einen Zugang zur Vene des Patienten. Es misst den Blutdruck und kontrolliert das EKG noch einmal. Zur Ausschaltung des Schmerzes erhält der Patient eine lokale Betäubung. Bei größeren Eingriffen und Angstpatienten kommt eine Vollnarkose in Betracht, die eine Beatmung sowie Überwachung des Patienten während der gesamten Operation erfordert. Im gleichen Raum lagert das Krankenpflegepersonal den Patienten vom Krankenbett auf die OP-Liege um. In der Regel erfolgt die Versorgung des Patienten nach der Operation im Aufwachraum.

Um eine Verschleppung von Krankheitserregern und eine damit verbundene Infektion, die im schlimmsten Fall sogar zum Tode des Patienten führen könnte, auszuschließen, müssen alle Instrumente und Geräte, die mit der offenen Wunde in Berührung kommen, absolut steril sein. Diese werden dazu in einem aufwendigen Verfahren desinfiziert und für den nächsten Einsatz steril aufbewahrt.

Schutz von Patienten, Personal und Besuchern vor Keimen

Auch außerhalb des sterilen OP-Bereiches muss zur Vermeidung von Infektionen auf die Einhaltung der Hygiene geachtet werden. Das Risiko durch ein meist geschwächtes Immunsystem ist hoch. Die Übertragung von Keimen auf andere Patienten, Personal oder Besucher erfolgt oftmals über die Hände. Daher sollte man auf einen – wenn auch höflich gemeinten – Händedruck bei einer Begrüßung oder Verabschiedung unbedingt verzichten. Die häufige Desinfektion der Hände ist von besonderer Bedeutung. Regelmäßige Schulungen des Personals gehören zur Einhaltung der hygienischen Bestimmungen zum Pflichtprogramm ihres Berufsalltags. Durch die Beachtung der Regelungen und Reihenfolgen lassen sich gefährliche Krankenhausinfektionen weitestgehend vermeiden oder zumindest auf ein Mindestmaß beschränken.

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