Über die eigene Erkrankung Bescheid zu wissen, kann ein erster Schritt sein, um gesund zu werden. Doch für viele Patienten ist es schwierig, sich im Informationsdickicht aus wissenschaftlichen und für den Laien oft unverständlichen Veröffentlichungen zurechtzufinden. Eine vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) in Zusammenarbeit mit Patientenvertretern erstellte Patientenleitlinie „Unipolare Depression“ soll Menschen mit Depressionen Hilfestellung bieten. Darin erfahren Patienten mehr über das Krankheitsbild und wie Depressionen nach dem derzeit gültigen medizinischen Standard optimal behandelt werden können. Tipps für Angehörige im Umgang mit Patienten, weiterführende Adressen und Literaturhinweise runden die Leitlinie ab. Die Leitlinie möchte Patienten in die Lage versetzen, die von ihrem Arzt oder Therapeuten vorgeschlagene Behandlung besser nachzuvollziehen und ihnen somit die eigene Entscheidung für oder gegen eine Behandlung zu erleichtern.
Die Leitlinie basiert auf der von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) initiierten S3-Leitlinie/Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) „Unipolare Depression“. Die Besonderheit: Sie wurde von der DGPPN als S3-Leitlinie entwickelt und dann als NVL und nun auch als Patienten-Leitlinie übernommen. Experten aus insgesamt 28 Fachgesellschaften und Organisationen sowie Vertreter von zwei Patientenorganisationen haben diese gemeinsam erarbeitet. Durch die enge Kooperation konnten evidenzbasierte Grundlagen und Praxisanforderungen optimal verbunden werden. Sowohl die Langfassung, als auch die Kurzfassung stehen auf der DGPPN-Homepage zum Download bereit: http://www.dgppn.de/-publikationen/leitlinien.html