Demenz – Viele Anbieter von Denksportprogrammen werben damit, dass "Gehirnjogging" hilft, die geistige Leistungsfähigkeit zu erhalten. Manche versprechen sogar, dass sich im Alter eine Demenz aufhalten lässt. Doch es gibt keine wissenschaftlichen Belege, dass Spiele oder andere Denksportübungen Derartiges leisten können. Darauf weist das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in seinen auf Gesundheitsinformation.de veröffentlichten Informationen hin.
Menschen profitieren vom Denksport nur in trainierten Bereichen
Im Alter wird unsere Wahrnehmung langsamer und es fällt schwerer, etwas Neues zu lernen. Viele Menschen versuchen dann, sich geistig fit zu halten, etwa indem sie sich eine neue Sprache aneignen oder Kreuzworträtsel lösen. Auch Computerspiele, die das Gehirn auf Trab halten sollen, werden immer beliebter. "Jemand, der beispielsweise regelmäßig versucht, auf einem Bildschirm möglichst schnell bestimmte Symbole zu finden, tut tatsächlich etwas für sein Reaktionsvermögen", erklärt Professor Dr. med. Peter Sawicki, der Leiter des IQWiG. "Wissenschaftliche Studien zeigen aber, dass Denksportübungen nur auf die speziell trainierten Bereiche wirken. Wenn Sie schnell Symbole finden, bedeutet das also nicht, dass Sie sich auch Namen besser merken können."
Niemand muss sich zu Denksport zwingen
Es mangelt an wissenschaftlichen Nachweisen, die zeigen, dass ein Gehirntraining die allgemeine geistige Leistungsfähigkeit erhalten oder verbessern kann. "Wer keinen Gefallen an Denksport findet, braucht also kein schlechtes Gewissen zu haben: Aus gesundheitlichen Gründen muss sich niemand mit derartigen Übungen beschäftigen", so Sawicki weiter. "Wer andererseits Freude an Denksportaufgaben hat, kann Verschiedenes ausprobieren. Buchstabenfolgen zu ergänzen, kann beispielsweise das logische Denken fördern. Und Eselsbrücken können eine Möglichkeit sein, sich besser an etwas zu erinnern."