(djd). Die Nachricht traf die meisten Diabetes-2-Patienten hart: Die deutschen Krankenkassen erstatten den Patienten seit Kurzem nur noch in Ausnahmefällen die Teststreifen zur Blutzuckermessung. Eine Ausnahme liegt beispielsweise dann vor, wenn die Betroffenen auf Insulin angewiesen sind. Auf viele Patienten kommt nun eine höhere finanzielle Belastung zu – oder aber sie verzichten auf die Messung. Doch ohne regelmäßige Überprüfung der Blutzuckerwerte kann für erkrankte Personen eine ernsthafte Gesundheitsgefährdung bestehen, etwa durch Unterzuckerung. Wer aufgrund der neuen Kosten seltener zum Teststreifen greift, sollte die Messung umso sorgfältiger vornehmen.
Sorgfältig zu Hause messen
Beim zu Hause durchgeführten Test wird mithilfe eines kleinen Stifts bei einem kurzen „Piks“ in den Finger ein Tropfen Blut entnommen. Dieser wird auf einem Teststreifen in das Zuckermessgerät gezogen. Das Blut reagiert dort auf Chemikalien – daraus kann das Testgerät den maßgeblichen Glukosewert im Blut ablesen. Wichtig ist dabei, dass die Streifen immer mit trockenen Fingern verwendet werden und dass das Umfeld bei der Messung sauber ist. Sonst kann es im schlimmsten Fall zu verfälschten Daten kommen.
Präziser ist die Messung im Labor
Präziser wird der Blutzucker allerdings von Medizinisch-Technischen Assistenten (MTA) direkt im Labor gemessen. Die Messung erfolgt hier in mehreren Verfahrensschritten und sorgt so für eine hohe Sicherheit der Ergebnisse. Krankenhäuser oder niedergelassene Labore verfügen über eine große Bandbreite moderner Medizintechnik. Hiermit lassen sich sogenannte „enzymatische“ Messungen des Blutzuckers durchführen: MTA geben der Probe ein Enzym bei, das mit der Glukose im Blut reagiert. Durch die Reaktion werden neue Substanzen gebildet, die Färbung der Blutprobe verändert sich. Durch das neue Farbmuster kann der Blutzuckerwert exakt bestimmt werden. Das Ergebnis liegt meist noch am gleichen Tag vor.
Hausärzte kooperieren mit Laboren
Wer sichere Aussagen über seinen Blutzuckerwert haben will, sollte auf die Labormessung also nicht verzichten und einen Termin beim Hausarzt vereinbaren. Die meisten Allgemeinmediziner haben zwar kein eigenes Labor, in dem Blutzuckerwerte enzymatisch gemessen werden können, arbeiten aber mit einem Labor vor Ort zusammen.