Stellungnahme „Demenz und Selbstbestimmung“ des Deutschen Ethikrats

Der Deutsche Ethikrat hat heute die Stellungnahme „Demenz und Selbstbestimmung“ veröffentlicht. Darin wird Demenz als „eine der großen gesundheits- und sozialpolitischen Herausforderungen der Gegenwart“ bezeichnet. Wenn der Mensch „nicht nur als denkendes, sondern auch als empfindendes, emotionales und soziales Wesen“ verstanden wird, wird deutlich, dass auch Demenzkranke noch zahlreiche Ressourcen haben. Deshalb fordert der Deutsche Ethikrat, die „jeweils noch vorhandene Selbstständigkeit und Selbstbestimmung“ zu bewahren und zu fördern. 

Dazu sagte Heike von Lützau-Hohlbein, Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft: „Ich begrüße, dass der Deutsche Ethikrat sich ausführlich mit dem Thema Demenz beschäftigt hat. Ganz wichtig ist, dass in der Stellungnahme betont wird, dass Demenz nicht ausschließlich unter medizinischen und pflegerischen Aspekten gesehen werden darf, sondern dass auch Menschen mit Demenz ein Recht auf Teilhabe an der Gesellschaft haben. Deshalb gilt es, die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen auch für Demenzbetroffene anzuwenden. Um dies praktisch umzusetzen, müssen wir stärker auf die Stimmen von Menschen mit Demenz hören und die Leistungen ihrer Angehörigen anerkennen, auch finanziell. Der Ethikrat unterstützt auch den von der DAlzG geforderten Nationalen Demenzplan. Ebenso wird klar ausgesprochen, dass es nicht ohne zusätzliche finanzielle Mittel gehen wird. Ich hoffe, dass alle Bundestagsabgeordneten die Stellungnahme des Ethikrates gelesen haben, wenn sie am nächsten Donnerstag über die Pflegereform debattieren“. 

Die Stellungnahme „Demenz und Selbstbestimmung“ ist als pdf veröffentlicht unter: www.ethikrat.org  

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