Demenz – den Weg gemeinsam gehen

Der Welt-Alzheimertag, der jedes Jahr am 21. September begangen wird, steht 2013 in Deutschland unter dem Motto „Demenz – den Weg gemeinsam gehen“. Menschen, die an einer Demenz erkranken und ihre Familien stehen am Beginn eines langen, oftmals schwierigen Weges. Doch neben den Herausforderungen, die das schwächer werdende Gedächtnis, zunehmende Orientierungsprobleme und ein größer werdender Unterstützungsbedarf darstellen, kann dieser Weg auch Lichtblicke mit sich bringen. Zum Beispiel dann, wenn die Familie wieder stärker zusammenrückt, wenn Freunde deutlich machen: „Ich bin für dich da, auch und gerade jetzt!“, wenn die Nachbarin spontan klingelt und etwas vom frisch gebackenen Kuchen vorbei bringt, oder wenn in der Malgruppe des Nachbarschaftstreffs ganz selbstverständlich auch Platz für einen Menschen mit Demenz ist, der etwas Neues ausprobieren möchte.

Den Weg mit der Demenz – die „Reise in den Sonnenuntergang des Lebens“ wie der frühere US-Präsident Ronald Reagan es genannt hat – sollte kein Mensch alleine gehen müssen. Demenzkranke und ihre Familien brauchen Wegbegleiter: Freunde und Kollegen, die sie weiterhin besuchen, Nachbarn, die ihre Hilfe anbieten und kompetente Fachleute aus Pflege, Beratung, Medizin und Therapie. Und nicht zuletzt eine Gesellschaft, die sie so akzeptiert, wie sie sind. Denn gemeinsam und in gegenseitigem Respekt lässt sich der Weg leichter gehen. Daran will das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertags erinnern.

Weltweit und an vielen Orten in Deutschland finden rund um den Welt-Alzheimertag vielfältige Aktionen statt. Einige Veranstaltungen greifen das Motto wörtlich auf. In Ludwigshafen am Rhein wird beispielsweise ein „Memory Walk“, ein „Gedächtnisspaziergang“ organisiert, in Herten sind alle Interessierten zum „Brain-Walking“, einem Erlebnisspaziergang mit Gedächtnisübungen in der Natur, eingeladen und in Wolfratshausen will man bei einer sportlichen Walking-Runde „den Weg gemeinsam gehen“. Darüber hinaus gibt es Theaterstücke, Filmvorführungen, Lesungen, Informationsveranstaltungen, Tanzcafés und Gottesdienste für Menschen mit und ohne Demenz und Vieles mehr. Eine ständig aktualisierte Liste steht auf den Internetseiten der Deutschen Alzheimer Gesellschaft unter www.welt-alzheimertag.de zur Verfügung.

Hintergrundinformationen
Der Welt-Alzheimertag wurde 1994 von Alzheimer’s Disease International (ADI) mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen. ADI, die internationale Vereinigung von Alzheimer-Gesellschaften in 78 Ländern, koordiniert die Aktivitäten weltweit. Von der Alzheimer-Krankheit und anderen Demenzformen sind Menschen unabhängig von Nationalität, Hautfarbe und Kultur betroffen. Überall geht es darum, eine breite Öffentlichkeit auf die Situation der insgesamt etwa 35 Millionen Demenzkranken und ihrer Familien aufmerksam zu machen.

Heute leben in Deutschland etwa 1,4 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr 60% davon leiden an einer Demenz vom Typ Alzheimer. Ihre Zahl wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz ist ein gemeinnütziger Verein. Als Bundesverband von derzeit 135 Alzheimer-Gesellschaften, Angehörigen¬gruppen und Landesverbänden vertritt sie die Interessen von Demenzkranken und ihren Familien. Sie nimmt zentrale Aufgaben wahr, gibt zahlreiche Broschüren heraus, organisiert Tagungen und Kongresse und unterhält das bundesweite Alzheimer-Telefon mit der Service-Nummer 01803 – 171017 (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz) oder 030 – 259 37 95-14 (Festnetztarif).

Weitere Informationen:
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Friedrichstraße 236, 10969 Berlin,
Tel. 030 / 259 37 95 – 0, Fax: 030 / 259 37 95-29,
mailto:info@deutsche-alzheimer.de,
Internet: www.deutsche-alzheimer.de

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