Demenz, Autismus, Parkinson: Mit diesen smarten Therapiemöglichkeiten werden motorische und kognitive Fähigkeiten gefördert

Demenz, Autismus, Parkinson: Mit diesen smarten Therapiemöglichkeiten werden motorische und kognitive Fähigkeiten gefördert


Kognitive Erkrankungen wie Parkinson und Altersdemenz treten mit wachsendem Alter immer häufiger auf. Patienten und Angehörige, die mit diesen Störungen leben müssen, stehen oft hilflos und überfordert vor den Alltagsaufgaben, die zunehmend schwieriger zu bewältigen werden. Rund 1.6 Millionen Patienten leiden alleine in Deutschland an einer altersbedingten kognitiven Störung, ein Drittel der Patienten wird im häuslichen Umfeld gepflegt. 

Aber nicht nur altersbedingte Faktoren können eine kognitive Beeinträchtigung auslösen. Auch Autismus, oder Erkrankungen wie Multiple Sklerose, eine unbehandelte Infektion mit HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) oder die durch einen infizierten Zeckenbiss ausgelöste Krankheit Borreliose können zu kognitiven Beeinträchtigungen führen. Kognitive Schäden in Folge eines Schlaganfalles sind ebenso häufig zu beobachten. 

Um die medizinische Therapie kognitiver Erkrankungen wie Demenz, Autismus und Parkinson wirkungsvoll zu unterstützen, werden moderne Bewegungsgeräte zum Anregen der Hirnfunktionen und immer häufiger auch interaktive Technologien genutzt. Ob in Rehabilitations-Einrichtungen, integrativen Kindergärten oder speziellen Pflegeinrichtungen: Überall dort, wo Menschen mit einer kognitiven Störung behandelt werden, können die neuen und smarten Therapiemöglichkeiten dazu beitragen, die kognitiven und motorischen Fähigkeiten der Patienten zu verbessern.

Die innovativen Therapiegeräte eignen sich bestens dazu, über eine Anregung der Motorik die kognitiven Fähigkeiten zu verbessern. Damit erhöhen sie nicht nur die Lebensqualität, sondern unterstützen auch die Behandlung wirkungsvoll. 

Behandlung kognitiver Störungen zur besseren Alltagsbewältigung

Die kognitiven Funktionen eines gesunden Menschen umfassen beispielsweise folgende geistige Leistungen, die zur Alltagsbewältigung wichtig sind: 

  • Sprachfähigkeit
  • Fähigkeit abstrakt zu denken
  • Fähigkeit zu planen und zu handeln
  • Aufmerksamkeit
  • Funktionierende Gedächtnisleistung
  • Fähigkeit wahrzunehmen und zu beobachten
  • Strategien zur Lösung und Bewältigung von Problemen
  • Das Entwickeln von Vorstellungen und Ideen
  • Kreativität
  • Fähigkeit zur Selbstbetrachtung
  • Argumentationsfähigkeit
  • Zeigen eines eigenen Willens
  • Fähigkeit Emotionen zu fühlen und zu zeigen

Fällt einer oder mehrere dieser elementar wichtigen Funktionen aus, wird eine kognitive Störung diagnostiziert. Wer unter einer kognitiven Störung leidet, kann den Alltag zunehmend schwerer allein bewältigen, was zu einem Verlust der individuellen Unabhängigkeit führt. Ein Patient mit einer fortgeschrittenen kognitiven Störung ist zunehmend weniger in der Lage, alleine für sich zu sorgen. Schwer gestörte Patienten, bei denen mehrere funktionell wichtige Fähigkeiten eingeschränkt sind, sind auf eine vollumfängliche Pflege angewiesen. 

Um den Prozess des zunehmenden Verlustes zu verlangsamen und die ursprünglichen Fähigkeiten wieder zu stärken, kommen heute verschiedene moderne Therapieformen zur Anwendung, die darauf abzielen, durch das rehabilitative Training die kognitiven Funktionen anzuregen und so die Stärken des Patienten gezielt zu fördern. Die Therapie kommt in der Regel in Rehakliniken oder in integrativen Einrichtungen zum Einsatz. Bei starken Einschränkungen im kognitiven Bereich kann eine Kombination von Ergotherapie mit einem kognitiven Training helfen, die Merkfähigkeit zu steigern und die Handlungskompetenz zu unterstützen. Zum Einsatz kommen zum Beispiel ein Hirnleistungstraining, eine SI-Therapie, ein Alltagstraining oder spezielle Übungen zur Unterstützung der einzelnen kognitiven Bereiche. 

Förderung von Motorik und kognitiven Fähigkeiten durch neue Therapieformen

Ein gezieltes kognitives Training im Alter stellt eine sehr gute Möglichkeit zur Behandlung von auftretenden Störungen dar. Patienten, die an der Alterskrankheit Demenz erkranken, leiden zu Beginn ihrer Erkrankung besonders darunter, wenn ihre kognitiven Fähigkeiten nachlassen. Das Fortschreiten der Erkrankung führt zu einem Verlust der Handlungs- und Alltagskompetenzen – der Patient wird zunehmend pflegebedürftiger. Besonders im Anfangsstadium der Krankheit stellt die gezielte Förderung der motorischen und körperlichen Fähigkeiten einen idealen therapeutischen Ansatz dar. Die motorische Beschäftigung kann die Kompetenz der Betroffenen stärken und so die drohende Abwärtsspirale der negativen Gefühle unterbrechen und wieder umwandeln. Zur Auswahl stehen gezielte Therapie-Instrumente, wie etwa Montessori-Materialien zur Förderung der Motorik.

Zur Behandlung einer Autismus-Spektrum-Störung kann das innovative Mente Autismus Therapiegerät zum Einsatz kommen. Mente Autism ist ein Systemgerät, das aus einem speziellen Stirnband, In-Ear-Kopfhörern, einer App und passender Software besteht. Das System nutzt das auditive Neurofeedback zur Veränderung der Gehirnströme und zur Regulation des Gehirns. 

Der digitale Therapieball „ichó“ behandelt gezielt kognitive Störungen

Der smarte Therapieball „ichó“ erkennt Bewegungen beim Streicheln, Drücken oder Schütteln und reagiert darauf mit farbigem Aufleuchten, Musik oder Klangtönen. Das Wirkprinzip ist einfach erklärt: Es vereint verschiedene Förder- und Aktivierungsmethoden, die bei kognitiven Erkrankungen schon zum Einsatz kommen. Die multisensuale Stimulation regt gleichzeitig die Motorik und die kognitiven Fähigkeiten an. Das Zusammenspiel von Musik und Rhythmus, Farben und Lichtern erreicht eine hohe Akzeptanz bei Patienten und es eignet sich für alle Patientengruppen mit kognitiven Einschränkungen. Die nonverbale Kommunikation wird aufgebaut und die Bewegungserfahrung und das körperliche Erleben der Patienten gezielt gefördert. Als hoch individualisierbares System kann der Patient gezielter aktiviert und gefördert werden als jemals zuvor. 

Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig, denn „ichó“ sorgt nicht nur bei den Betroffenen und ihren Angehörigen für Kommunikationsaufbau und Interaktion. Der Therapieball unterstützt auch Pflegekräfte in der täglichen Arbeit und bietet Therapeuten und Betreuern neue Möglichkeiten für ein vielseitiges Aktivierungs- und Förderprogramm. Die gesammelten Daten geben Einblicke in das Krankheitsbild und ermöglichen in Zukunft genauere ärztliche Diagnosen.

Autor:
Oliver Theißen, Geschäftsführer der Standard Systeme GmbH

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