Die Arbeit von Stefan Leucht und seinen Kolleginnen und Kollegen Caroline Corves, Dieter Arbter, Rolf R Engel, Chunbo Li und John M Davis wurde als herausragende Leistungen auf dem Gebiet der evidenzbasierten Medizin und Gesundheitsversorgung gewürdigt. Der 42-jährige setzt den Schwerpunkt seiner Forschung seit 10 Jahren auf die Behandlung der Schizophrenie. "Streng wissenschaftlich orientiertes Arbeiten ist bei Herrn Leucht mit einer intellektuellen Leichtigkeit gepaart" so Prof. David Klemperer in seiner Laudatio. Die Ergebnisse der preisgekrönten Metaanalyse ermöglichen eine bessere Anpassung der Behandlung auf die Bedürfnisse des Einzelnen.
Der David-Sackett-Preis wird vom DNEbM seit 2008 jährlich einmal vergeben. Der kanadische Wissenschaftler David Sackett gilt als Pionier der Evidenzbasierten Medizin. Er gründete 1967 an der McMaster Universität in Kanada das erste Institut für klinische Epidemiologie und später das Oxford Centre for Evidence-based Medicine.
Sonderpreis für Implementierung geht an österreichisch-deutsches Projekt
Für das österreichisch-deutsche Kooperationsprojekt zur Fortbildung für Gesundheitsberufe in Prinzipien der evidenzbasierten Medizin wurde den Verantwortlichen Maga. Sylvia Groth, Maga. Ulla Sladek, Maga. Rita Obergeschwandner, Maga. Sylvia Groth (Frauengesundheitszentrum Graz) und Dr. Bettina Berger (Universität Witten-Herdecke) für die Arbeitsgruppe Prof. Mühlhauser am 26. Februar 2010 der Sonderpreis für Implementierung des Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin 2010 verliehen.
Das Projekt wird von der Jury als eine herausragende Leistung bei der Umsetzung der Prinzipien der evidenzbasierten Medizin in die Gesundheitsbildung angesehen. Es vermittelt Angehörigen verschiedener Gesundheitsberufe das Handwerkszeug zur Anwendung der EbM. Das Konzept für diese Schulung wurde von einer Arbeitsgruppe unter Leitung von Frau Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser (Universität Hamburg) und Dr. Bettina Berger entwickelt. Sylvia Groth fasst die Ziele des preisgekrönten Projekts zusammen: "Wissen darf nicht die Macht der Anbieter von Gesundheitsleistungen bleiben. Wir vermitteln den Teilnehmern unserer Schulungen das Handwerkszeug evidenzbasierter Medizin: Was will ich wissen? Wo schaue ich nach? Welcher Studie kann ich vertrauen?"
(idw, 03/2010)