Bremerhaven, 23. Januar 2013. Wenn die Kosmetikbranche neue Hautpflegemittel vorstellt, wirbt sie mit Begriffen wie „samtweich“, „strahlend“, „vitalisierend“ oder „belebend“. Dies sind jedoch Beschreibungen, die auf emotionaler Ebene funktionieren – eine objektive, sensorische Bewertung der Produkte sind sie selten. Weil die Kosmetikbranche keine einheitliche Sprache für die Bewertung kosmetischer Mittel nutzt, entwickelte das Sensoriklabor des ttz Bremerhaven das „FeelWheel“. Hierbei handelt es sich um ein Haptik-Rad mit festen Begriffen für eine einheitliche Sprache und Methodik zur sensorischen Bewertung. Das Rad ermöglicht eine umfassende Bewertung von Cremes, Lotionen, Milch und Salben.
Weil in der Kosmetikindustrie keine einheitliche Sprachregelung existiert, ist die Kommunikation zwischen Kosmetikexperten schwierig – selbst innerhalb einer Firma. Dabei ist eine einheitliche Ausdrucksweise die Basis für eine reibungslose und erfolgreiche Zusammenarbeit. Sie ist beispielsweise dann unersetzlich, wenn im Rahmen einer Produktentwicklung Mitarbeiter verschiedener Bereiche aufeinander treffen.
Das vom Sensoriklabor des ttz Bremerhaven entwickelte FeelWheel hilft, diese Schwierigkeit zu überwinden. Es informiert über die Vorgehensweise der haptischen Bewertung von Hautpflegeprodukten, nennt die beschreibenden Begriffe und gibt die Breite der Intensitätsskala an. Das Rad ist beidseitig in drei Felder unterteilt: Pick up (Entnahme), Rub out (Auftrag) und Afterfeel (Nachgefühl). Jedes der Felder ist in mehrere Unterkategorien gegliedert. Bewertet man zum Beispiel eine Creme, gilt es diese im Hinblick auf ihre Klebrigkeit, ihre Konsistenz, ihre kühlende Wirkung, die Verteilbarkeit, auf den Gleiteffekt und auf viele weitere Faktoren zu prüfen und mit einer Zahl zwischen null und zehn zu bewerten. Auf diese Weise soll eine objektive und vergleichbare Bewertung von Cremes und anderen Hauptpflegeprodukten ermöglicht werden.
Geschulte Panels und Konsumententest
Mit der Entwicklung des FeelWheels weitet das Sensoriklabor des ttz Bremerhaven seine Kompetenzen und Dienstleistungen im Bereich Kosmetik aus und reagiert damit auf das Interesse von Produzenten und Verbrauchern. Denn Kosmetikprodukte müssen nicht nur Leistungsversprechen wie Entspannung, Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen oder Anti-Aging erfüllen: Der Markt verlangt nach Produkten, die ein sensorisch gutes Gefühl vermitteln.
In speziell geschulten Panels, im Konsumententest oder in einem Home-use-Test bietet das ttz Sensoriklabor eine sensorische Untersuchung von Kosmetikprodukten an. Zusätzlich kann eine Analyse der Produkte im Hinblick auf die Lagerstabilität, die Mikrobiologie, die Peroxidzahl, die Säure, die Farbe sowie den pH-Wert erfolgen. In speziellen Seminaren schult das ttz auch Verbraucher in ihrer sensorischen Wahrnehmung.
Physik rein, Chemie raus
Über diese Angebote hinaus bietet das ttz Bremerhaven Bioverfahrenstechniken und Konzepte zur Produkt- und Rezepturentwicklung an. Im Sinne von „Clean-Label“ werden für ausgewählte (Bio-) Rohstoffe mechanisch-physikalische Stabilisierungsverfahren eingesetzt und optional im Anschluss Akzeptanztests durchgeführt.
Das ttz Bremerhaven ist ein unabhängiges Forschungsinstitut und betreibt anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung. Unter dem Dach des ttz Bremerhaven arbeitet ein internationales Experten-Team in den Bereichen Lebensmittel, Umwelt und Gesundheit. www.ttz-bremerhaven.de
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