In Deutschland muss jeder Mensch krankenversichert sein. Die Krankenversicherung ist es, welche uns eine medizinische Versorgung überhaupt erst möglich macht. Dabei gibt es unterschiedliche Modelle: die private Krankenversicherung und die gesetzliche. Was es mit der privaten Krankenversicherung auf sich hat und wie man sich für die beste Versicherung entscheidet, zeigt dieser Artikel.
Was ist die private Krankenversicherung?
Die private Krankenversicherung, welche auch unter der Abkürzung PKV bekannt ist, ist der Versicherungsschutz durch private Unternehmen. Grundsätzlich kann sich nicht jeder in der PKV versichern lassen. Es betrifft nur diejenigen, die entweder nicht der Versicherungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung unterliegen oder versicherungsfrei sind.
Da es sich nicht um eine gesetzliche Versicherung handelt, ist der Versicherungsschutz auch nicht gesetzlich geregelt, wie die private Krankenversicherung im Test zeigt. Er richtet sich vielmehr nach den Versicherungsbedingungen. Bei der PKV gibt es unterschiedliche Tarife zur Auswahl, welche sich hinsichtlich des Umfangs und des Schutzes unterscheiden.
Der Schutz durch die private Krankenversicherung lässt sich in zwei Teile aufgliedern: den ambulanten und stationären Schutz und die Teilversicherung. Während der ambulante und stationäre Schutz durch die Krankheitskostenvollversicherung gedeckt wird, sichert die Teilversicherung einen Anteil der Krankheitskosten ab.
Bei der privaten Krankenversicherung ist es außerdem üblich, dass Versicherte in finanzielle Vorleistung treten. Erst danach werden die Kosten erstattet.
Wer kann sich privat krankenversichern?
Die PKV ist nicht für jeden da. Grundsätzlich hält sich die Zielgruppe stark in Grenzen, weshalb die GKV weitaus üblicher ist. Doch wer gehört zu den Personen, die nicht in die Versicherungspflicht durch die gesetzliche Krankenversicherung fallen?
Arbeitnehmer ab einem Arbeitsentgelt über 64.350 Euro im Jahr dürfen wählen: Möchten sie sich privat oder gesetzlich krankenversichern? Darüber hinaus ist die PKV auch für Beamte und Selbstständige eine Option.
Eine weitere Zielgruppe sind Studenten und Ärzte im Praktikum. Auch Künstler und Publizisten haben die Möglichkeit, sich von der Versicherungspflicht zu befreien. Statistiken zeigen, dass die meisten Menschen keine andere Wahl haben, als sich über die GKV zu versichern.
Wie viel kostet die PKV?
Bei der privaten Krankenversicherung werden die Beiträge nicht nach der Höhe des Einkommens bemessen. Sie orientieren sich an den Risiken, die ein Versicherter mit sich bringt. Dazu zählen das Eintrittsalter, das Geschlecht und eventuelle Vorerkrankungen. Somit ist der Beitrag eines jungen, gesunden Menschen geringer als der eines älteren Menschen mit Vorerkrankungen.
Übrigens gibt es für diese meist keinen Versicherungsschutz. Daher empfiehlt es sich, für Vorerkrankungen eine Zusatzversicherung abzuschließen, um für den Fall der Fälle abgesichert zu sein.
Wie findet man die richtige PKV?
Wer es sich aussuchen kann, die PKV oder GKV zu wählen, hat viele Möglichkeiten. Wenn die gesetzliche Versicherung keine Option ist und man sich privat krankenversichern möchte, sollte man einiges beachten, um einen guten Tarif zu bekommen.
Grundsätzlich gilt es immer das Kleingedruckte zu lesen, bevor man etwas unterschreibt. Außerdem sollte man sich vor Abschluss einer Versicherung mit dem Umfang vertraut machen. Bei welchen Erkrankungen springt die Krankenversicherung ein? Wie hoch ist der Eigenanteil? Wie hoch sind die monatlichen Beiträge?
Um möglichst günstig davonzukommen, empfiehlt es sich, eine PKV als gesunder, junger Mensch abzuschließen. Für ältere Personen lohnt sie sich meist nicht, da hier die Beiträge schon recht hoch bemessen werden.
Was Privatversicherte wissen sollten, ist, dass es beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung immer zu einer Gesundheitsprüfung kommt. Diese wird übrigens nicht nur zu Beginn durchgeführt, sondern auch dann, wenn man den Anbieter wechselt oder in einen anderen Tarif wechselt. Somit kann sich dadurch die Beitragshöhe immer wieder verändern.
Risiken einer privaten Krankenversicherung
Wer eine PKV abschließen möchte, sollte auch die möglichen Risiken kennen. Da viele eine private Krankenversicherung abschließen, wenn sie sehr jung sind, rechnen sie nicht mit den steigenden Beiträgen. Doch im Alter kann dies zu einem Problem werden. Daher sollte man die eigenen Finanzen immer gut durchplanen und berechnen, bevor eine Versicherung – welcher Art auch immer – abgeschlossen wird.
Bei der privaten Krankenversicherung spielt übrigens das Einkommen keine Rolle – anders als bei der GKV. Wer somit wenig verdient, erhält womöglich günstigere Tarife bei der gesetzlichen Krankenversicherung.
Bei der gesetzlichen Krankenversicherung ist es zudem so geregelt, dass Kinder und der nicht erwerbstätige Ehepartner mitversichert werden können. Die PKV ermöglicht dies nicht. Hier muss jeder eine separate Krankenversicherung haben, sodass mehrere Beiträge für die Familie fällig werden.