Dämmen mit Langzeitwirkung

(djd). Wie robust ist die Wärmedämmung und wird sie auch nach mehreren Jahrzehnten der Nutzung noch intakt sein? Eine Frage, die sich wohl jeder Bauherr oder Modernisierer stellt – und von der nicht zuletzt die Entscheidung zwischen konventionellen Dämmstoffen oder nachhaltigen Materialien wie etwa Zellulose abhängt. Bei einem Langzeittest der besonderen Art konnte das Baumaterial, das aus Altpapier gewonnen wird, jetzt seine Formstabilität und Langlebigkeit unter Beweis stellen. Nach dem Abbau eines 21 Jahre alten Fertigteilhauses zeigte die Dämmung keine Spuren von Setzung oder Verformung.

Wie frisch gedämmt

Über mehr als zwei Jahrzehnte leistete das in Holzriegelbauweise errichtete und mit Zellulose von Isocell gedämmte Haus im Musterpark „Blaue Lagune“ in Wiener Neudorf wertvolle Dienste. Jetzt wurde es abgetragen, um seine zweite Lebensphase als „echtes“ Wohnhaus in einem rund 30 Kilometer entfernten Dorf anzutreten. Beim Abbau zeigt sich: Die in den Außen- und Zwischenwänden zur Dämmung eingeblasene Zellulose wies keine Ermüdungserscheinungen auf. „Die Zellulosedämmung wirkte in allen Belangen wie frisch eingeblasen. Das ist beeindruckend, wenn man bedenkt, wie andere Dämmmaterialien oft schon nach wenigen Jahren aussehen“, betont Baufachmann Josef Schedelmayer von Pronaturhaus aus Gösing. Unter http://www.klugdaemmen.de gibt es weitere Beispiele für langlebige Zellulose-Dämmungen.

Aus Altpapier gewonnen

Bei der Dämmung mit dem nachhaltigen Baustoff spielen die Materialmenge und die Einblasdichte eine entscheidende Rolle. Die benötigte Dichte wird anhand sogenannter Rütteltests ermittelt. Dazu werden Referenz-Elemente mit Zellulose befüllt, eine halbe Stunde lang auf einer Rüttelplatte starken Erschütterungen ausgesetzt und dann geöffnet. Dabei darf das eingeblasene Material keine Setzung aufweisen. Gewonnen wird die Zellulosedämmung aus sortiertem Zeitungspapier, das zu langfaserigen Flocken zerkleinert und zum Schutz vor Schimmelbildung und Ungeziefer mit mineralischen Salzen verarbeitet wird. Zudem wird es dadurch verrottungssicher und brandbeständig.

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