Brennt es beim Wasserlassen, deutet vieles auf eine akute Blasenentzündung hin – eine häufige Erkrankung, von der etwa jede zehnte Frau mindestens einmal jährlich betroffen ist.[1] Doch wie sieht eine wirkungsvolle Therapie aus? Wann reicht die Gabe von D-Mannose bei Blasenentzündung und wann ist Antibiotika indiziert?
Hilfe! Was tun bei Blasenentzündung?
Eine Blasenentzündung entsteht, wenn Erreger – meist aus dem Darm – über die Harnröhre in die Blase aufsteigen. Dort lösen sie eine Entzündung aus, die sich typischerweise durch Brennen beim Wasserlassen, übelriechenden Urin, Ausfluss und Schmerzen im Unterbauch bemerkbar macht. Häufig tritt zudem starker Harndrang auf, obwohl nur geringe Urinmengen ausgeschieden werden.[2]
Setzt sich die Entzündung fest, dann zeigt sich von Fall zu Fall Blut im Urin. Steigt die Infektion weiter in Richtung Nieren auf, kommen Schmerzen in den Flanken, Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl hinzu.
Hilfe bei den ersten Anzeichen einer Blasenentzündung
Wer erste Symptome eines Harnwegsinfekts früh erkennt, kann oft selbst aktiv werden – noch bevor stärkere Maßnahmen nötig sind. Zu den bewährten ersten Schritten zählen eine erhöhte Trinkmenge, schmerz- und entzündungshemmende Mittel sowie die Einnahme von D-Mannose (bei Blasenentzündung). Nur bei hartnäckigen oder wiederkehrenden Infektionen ist häufig eine gezielte Antibiotikatherapie erforderlich. Doch was genau ist D-Mannose – und wie wirkt sie bei Blasenentzündung?
Was ist D-Mannose?
Bei D-Mannose handelt es sich um einen einfachen Zucker, der auf natürliche Art und Weise in pflanzlichen Lebensmitteln, wie Beeren, Äpfeln und Getreide vorkommt und vom menschlichen Körper nicht verstoffwechselt werden kann.
D-Mannose wird vom Körper weder verdaut noch aufgenommen, sondern unverändert über den Urin ausgeschieden. Gleichzeitig ist der Einfachzucker ein natürlicher Bestandteil der Zelloberfläche der Harnwege – genau dort, wo sich krankheitsauslösende Bakterien wie Escherichia coli anheften. Und genau das macht sich D-Mannose bei der Behandlung von Blasenentzündungen zunutze.[3]
Welche Wirkung hat D-Mannose?
D-Mannose wird bei Blasenentzündungen häufig eingesetzt, denn der Einfachzucker erreicht unverändert die Harnblase. Dort liegt er nicht nur als Bestandteil der Blasenschleimhaut vor, sondern auch frei im Urin. Diese freie Form ist entscheidend für die Wirkung.
So löst E. coli eine Blasenentzündung aus:
- Verschleppung:
Der Keim Escherichia coli aus der Darmflora wandert aus dem Analbereich in Richtung Harnröhre. - Aufstieg:
Von dort gelangt er über die Harnwege bis in die Harnblase. - Anheftung:
In der Blase bindet sich der Keim an D-Mannose-Moleküle in der Schleimhaut. - Vermehrung:
E. coli nistet sich ein, vermehrt sich – und löst die typische Entzündungsreaktion aus.
Hier setzt die Wirkung freier D-Mannose an: Sie bindet die Keime im Urin, verhindert deren Anheftung an die Blasenwand – und schwemmt sie beim Wasserlassen einfach aus. Damit dieser Effekt optimal greift, sollte D-Mannose möglichst lange in der Blase verweilen. Empfehlenswert ist daher eine Einnahme mit zeitlichem Abstand zu Mahlzeiten und Toilettengängen.
Wann hilft D-Mannose – wann zum Arzt?
D-Mannose kann bei ersten Symptomen einer Blasenentzündung unterstützend wirken – vorausgesetzt, die Beschwerden bleiben mild und bessern sich im Verlauf. Wichtig ist, die Krankheitszeichen aufmerksam zu beobachten. Treten anhaltende Schmerzen, Blut im Urin, Fieber oder Flankenschmerzen auf, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Auch bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten ist eine Rücksprache mit Arzt oder Apotheker sinnvoll, um die passende Behandlung zu finden.
Blasenentzündungen vorbeugen – worauf achten?
Wer häufiger unter Harnwegsinfekten leidet, kann oft schon mit einfachen Maßnahmen zur Vorbeugung beitragen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr – idealerweise 1,5 bis 2 Liter pro Tag – hilft dabei, die Harnwege durchzuspülen. Auch regelmäßiges Wasserlassen, besonders nach dem Geschlechtsverkehr, kann unterstützend wirken.
Wichtig ist außerdem, im Intimbereich auf eine sanfte Pflege ohne aggressive Reinigungsprodukte zu achten. Beim Toilettengang sollte stets von vorne nach hinten gewischt werden, um Keime aus dem Darmbereich nicht in Richtung Harnröhre zu verschleppen.
Warme Kleidung im Unterleibsbereich ist sinnvoll, denn Unterkühlung kann die lokale Abwehr schwächen. Auch atmungsaktive Unterwäsche und das Vermeiden von Feuchtigkeit, etwa durch nasse Badekleidung werden empfohlen. Bei wiederkehrenden Blasenentzündungen, kann D-Mannose in den Alltag integriert werden. Das sollte am besten im Arztgespräch erläutert werden. Bei häufig wiederkehrenden Infektionen muss die Ursache ärztlich abgeklärt werden, um gezielt vorbeugen zu können.
[1] „Akute Blasenentzündung“. gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/akute-blasenentzuendung.html
[2] „Blasenentzündung » Krankheitsbild »“. Frauenaerzte-im-netz.de, https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/blasenentzuendung/krankheitsbild/
[3] „Mannose als Alternative zu Antibiotika?“ Pharmazeutische Zeitung online, 20. September 2021, https://www.pharmazeutische-zeitung.de/mannose-als-alternative-zu-antibiotika-128059/