Aufgrund der weltweiten COVID-19-Pandemie ist die Nachfrage nach rezeptfreien Medikamenten seit März nahezu explodiert. Doch welchen Einfluss hat diese gigantische Nachfrage auf die Onlinepreise?
Preisliche Entwicklung bei rezeptfreien Medikamenten
Nicht nur Milch, Seife und Desinfektionsmittel wurden zu Beginn der Coronakrise in Deutschland stark gehamstert, sondern auch viele andere Produkte wurden plötzlich zu beliebter Ware. Neben Webcams, Notebooks und Playstation 4-Spielen betraf die weltweite Pandemie insbesondere auch rezeptfreie Medikamente. So sind beispielsweise in Folge der Coronapandemie bestimmte Medikamente wesentlich teurer geworden. In einem Bericht des Morgenmagazins nennt die ARD das in Deutschland häufig eingesetzte Narkosemittel Propofol. Die Grundstoffe für die Herstellung dieses Medikaments werden in asiatischen Ländern wie China oder Indien produziert, die jedoch wegen Corona ihre Produktion fast vollständig aussetzen mussten. Dieser Umstand betrifft neben den rezeptpflichtigen Medikamenten auch eine Vielzahl rezeptfreier Arzneimittel, wie beispielsweise gängige Schmerzmittel. Im Vergleich zu 2019 zeigten folgende Arzneimittel besonders große Abweichungen:
- Magen-Darm-Arzneimittel: Preisanstieg bis zu 32 Prozent
- Erkältungsmittel: Preisanstieg bis zu 40 Prozent
- Antiallergika: Preisanstieg bis zu 46 Prozent
Beliebte Arzneimittel für die Hausapotheke
Auch wenn man die einzelnen Produkte berücksichtigt, ist der Preisanstieg bei rezeptfreien Medikamenten seit dem COVID-19-Ausbruch deutlich erkennbar. Zu diesem Zweck hat der Preisvergleichservice idealo die Preisentwicklung einiger der beliebtesten Arzneimittel aus der Hausapotheke analysiert:
Das Ergebnis ist klar: Seit März 2019 sind die Preise im Durchschnitt um 20 Prozent höher. Während die Kosten für die Aufstockung der Hausapotheke 2019 noch rund 80 Euro betrugen, kostete der gesamte Warenkorb zur Aufstockung der Hausapotheke im März 2020 rund 97 Euro. Von elf analysierten Medikamenten sind lediglich die Ibuprofen-Tabletten von Heumann im Zeitraum der Coronapandemie günstiger geworden. Den größten Preisanstieg gab es bei Paracetamol von Ratiopharm, der sich im Vorjahresvergleich nahezu vervierfacht hat.
Fazit
Die um rund 20 Prozent höheren Preise im März 2020 für alle Medikamente aus der Hausapotheke sind auch in den folgenden Monaten auf diesem Niveau geblieben. Obwohl der Gesamtpreis von März bis Juni um 4 Euro gesunken ist, war diese preisliche Entwicklung bereits im Vorjahr zu beobachten.