Citroen C3 Hybrid Air-Studie – Power durch Druck

(dmd). Es geht auch anders. Bei der Automesse in Genf (7. Bis 17. März 2013) präsentiert Citroen mit der C3 Hybrid Air-Studie eine neue Art von Alternativ-Antrieb für Kleinwagen: den Drucklufttank. Er ermöglicht einen Verbrauch von knapp drei Litern pro 100 Kilometern und einen CO2-Ausstoß von 69 Gramm.

Die gemeinsam mit der Schwestermarke Peugeot sowie dem Zulieferer Bosch entwickelte Luft-Hybrid-Technik ist bei schweren Baumaschinen und vor allem Müllfahrzeugen bereits seit Jahren im Serieneinsatz. Im Prinzip funktioniert sie so wie bei einem konventionellen Elektro-Hybrid: Statt eines Elektrogenerators ist eine Hydraulikpumpe für die Bremskraftrückgewinnung zuständig. Die Batterie wird durch einen Druckspeicher ersetzt.

Die Hydraulikpumpe ist mit der Antriebsachse verbunden und leitet beim Tritt auf das Bremspedal ein Hydrauliköl in einen Druckspeicher. Dadurch wird in dessen Innerem Gas unter hohen Druck gesetzt. Bei Bedarf kann der Vorgang dann umgekehrt werden: Das Gas dehnt sich aus, das Hydrauliköl treibt die Pumpe an, die nun als Motor dient und die Antriebsräder in Bewegung setzt.

Die hydraulische Energie kann das Auto bis zu einer Geschwindigkeit von 70 km/h kurzzeitig komplett allein bewegen oder dem Verbrennungsmotor beim Beschleunigen helfen. Genaue Daten zur emissionslosen Reichweite nennen die Unternehmen noch nicht. Das Druckspeichervolumen von rund zehn Litern dürfte aber nur für kurze Distanzen reichen. Aber auch beim gemeinsamen Betrieb von Verbrennungs- und Hydraulikmotor soll der Verbrauch deutlich sinken, da der Benziner in einem besonders effizienten Betriebsbereich arbeiten kann.

Dank zusätzlicher Sparmaßnahmen wie Leichtlaufreifen und aerodynamischen Optimierungen soll der CO2-Ausstoß im Normzyklus lediglich 69 Gramm betragen. Zum Vergleich: der sparsamste C3 mit konventionellem Antrieb, einem 50 kW/68 PS starken Diesel, stößt 87 Gramm aus.

Die konkrete Arbeit an dem Hydraulik-Hybrid für Pkw ist bereits seit zwei Jahren im Gange. Bis zur Serieneinführung dürften weitere drei Jahre vergehen. Der Aufpreis für die Technik gegenüber einem konventionellen Antrieb soll deutlich geringer sein als bei vergleichbaren Elektro-Hybriden. Das fertige Fahrzeug soll im Bereich zwischen 15.000 Euro und 20.000 Euro kosten. Wenn es dabei bleibt, wäre der tatsächliche Preisvorteil gegenüber einem Elektro-Hybrid allerdings minimal. Aktuelle preiswertestes Modell ist der Toyota Yaris Hybrid für rund 17.000 Euro.

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