Christian Hackenberger wechselte zum 1. Dezember 2012 von der Freien Universität Berlin an das FMP. In seiner vielfach ausgezeichneten Forschung beschäftigt er sich mit der Synthese und Modifikation von Peptiden und Proteinen. Störungen in der Biosynthese modifizierter Proteine werden beispielsweise mit der Entstehung von Krankheiten wie Krebs oder Diabetes oder auch in neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer in Verbindung gebracht. Daher stehen insbesondere der synthetische Zugang zu natürlich vorkommenden Protein-Modifikationen und der Einbau von unnatürlichen Aminosäuren in Peptide oder Proteine im Mittelpunkt seines Forscherinteresses. Die so erzeugten funktionalisierten Biopolymere werden auf ihre biologische Wirkung getestet, um den Zusammenhang zwischen Proteinstruktur und -funktion, und daraus resultierende krankmachende Effekte besser zu verstehen.
Die Humboldt-Universität zu Berlin und die Leibniz-Gemeinschaft fördern mit der Leibniz-Humboldt-Professur exzellente und kreative Nachwuchswissenschaftler abseits der etablierten und traditionellen Forschungspfade in Bereichen der Risikoforschung. Dabei finanziert die Einstein Stiftung Berlin die Leibniz-Humboldt-Professur für Chemische Biologie für fünf Jahre. Die Leibniz-Humboldt-Professuren sollen zur Weiterentwicklung der deutschen Wissenschaftslandschaft beitragen, in dem sie die Forschung an außeruniversitären Instituten mit grundständiger Lehre innerhalb der Universität kombinieren.
Zur Person: Christian Hackenberger studierte an den Universitäten Freiburg und Madison/Wisconsin (USA) und schloss 1999 mit dem Master of Science ab. Vier Jahre später promovierte er im Jahr 2003 an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Als Postdoktorand forschte er am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge (USA) und wechselte 2005 an die Freie Universität (FU) Berlin. Dort leitete er eine Arbeitsgruppe im Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Nach seiner Habilitation im Jahr 2011 wurde er an der FU auf eine Professur für Bioorganische Chemie berufen. Seine Arbeiten werden darüber hinaus auch als erste Forschungsgruppe überhaupt von der Boehringer-Ingelheim-Stiftung im Perspektiven-Programm „Plus 3“ gefördert.
Seit 2008 ist Hackenberger Sprecher und damit Koordinator des integrierten Graduiertenkollegs „Multivalenz in Chemie und Biochemie“ im Sonderforschungsbereich 765 der Freien Universität Berlin und seit 2012 Sprecher des DFG Schwerpunktprogramms 1623 „Chemoselektive Reaktionen für die Synthese und Anwendung funktionaler Proteine“. Im vergangenen Jahr wurde Hackenberger mit dem Dozentenstipendium des Fonds der Chemischen Industrie geehrt. In diesem Jahr erhielt er den ORCHEM-Preis der Liebig Vereinigung für Organische Chemie. Zudem ist er mit dem wichtigsten Preis für den wissenschaftlichen Nachwuchs der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Heinz-Maier-Leibnitz-Preis, ausgezeichnet worden.
Kontakt:
Prof. Dr. Christian Hackenberger
Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP)
E-Mail: hackenberger (at) fmp-berlin.de